Nachhaltig digital
Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu beenden, Ressourcen zu schonen und Lebensräume zu schützen sind elementare Bestandteile, um moderne Gesellschaften erfolgreich auf einen nachhaltigen Pfad zu führen und damit zukunftsfähig zu machen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten deshalb an Lösungen und generieren wertvolles Wissen – von der Entwicklung eines zukünftigen, klimaneutralen Energiesystems im Rahmen des Energy Lab 2.0, über nachhaltige Konzepte für das Bauwesen oder die Mobilität der Zukunft bis hin zu einem besseren Verständnis des Klimawandels.
Ein Ansatz dabei ist, die fortschreitende Digitalisierung zahlreicher Lebensbereiche und Nachhaltigkeit zusammen zu denken. Etwa bei der automatisierten Erforschung neuer Batteriematerialien, der Vernetzung von Mobilitätsangeboten oder der ressourcenschonenderen Produktion durch effiziente Algorithmen. Welche Chancen die Digitalisierung für eine nachhaltige Entwicklung außerdem bietet, erklärt Sina Peukert vom wbk Institut für Produktionstechnik am KIT im Video (rechte Seite).
Erfahren Sie mehr über die Forschung des KIT zu diesen Themen im Online-Dossier. Wir stellen Ihnen außerdem die vielfältigen Themen des KIT auf der Hannover Messe 2022 vor, deren Motto „Transforming Industry Together“ ganz im Zeichen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit steht.
Überblick
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Der Präsident des KIT, Holger Hanselka, im Interview: „Wir verstehen uns als Brückenbauer.“
Zum Interview
Klima- und Risikoforschung, Sicherheit für nachhaltige Energiesysteme, ein innovatives Verfahren, das klimaschädliches Kohlendioxid umwandelt und weitere Highlights aus Forschung und Entwicklung.
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Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind ebenfalls Schwerpunktthemen der Ausgabe 1/22 des Forschungsmagazins lookKIT.
Zum HeftSmarte Batterieforschung
Um den menschengemachten Klimawandel zu begrenzen, ist das Erreichen der Treibhausgasneutralität unerlässlich. Dreh- und Angelpunkt auf dem Weg dorthin ist die Energiewende, also der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger. Um den Energiebedarf moderner Gesellschaften weiterhin zu decken, werden daher alternative Energiequellen wie Wind- und Solarkraft benötigt.
Die Entwicklung leistungsfähigerer Batterien ist in diesem Zuge ein zentraler Baustein, um erneuerbare Energien dauerhaft und zuverlässig verfügbar zu machen. Deren Erforschung und Produktion für die verschiedensten Anwendungsbereiche leistet daher einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Um Forschung und Produktion dieser Energiespeicher weiter zu verbessern, setzt das KIT gemeinsam mit Partnern auf Mittel aus dem Werkzeugkasten der Digitalisierung wie Automatisierung und Vernetzung.

Eine Anlage beim Exzellenzcluster POLiS beschleunigt die Batterieentwicklung vollautomatisch und digital.
Mehr
Das Batterie-Kompetenzcluster InZePro zielt darauf ab, Produktionssysteme ganzheitlich zu optimieren und sie flexibler zu machen.
MehrVernetzt und autonom mobil
Der Umstieg auf emissionsfreie Antriebsformen ist essenziell für das Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor. Doch die Verkehrswende umfasst weit mehr als das. Weitere Elemente sind beispielsweise der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte.
Gemeinsam mit Partnern arbeitet das KIT daher in verschiedenen Vorhaben an der Mobilität der Zukunft. Etwa im Rahmen von regiomove, das die Vernetzung von Mobilitätsangeboten vorantreibt, oder im Projekt TEMPUS, bei dem Busse elektronisch aneinandergekoppelt zu einem bedarfsgerechten Nahverkehr beitragen.

Am KIT wird die Akzeptanz fahrerloser Busshuttles im Projekt RABus untersucht.
MehrKI: Ressourcen schonen, Umwelt schützen
KI wird künftig noch viel stärker in unserem Alltag präsent sein, etwa beim autonomen Fahren oder in Form von Assistenzrobotern im Gesundheitswesen. KI kann jedoch auch dazu beitragen, Ressourcen zu schonen und unsere Umwelt zu schützen.
Forschende des KIT arbeiten beispielsweise daran, Produktionsprozesse in verfahrenstechnischen Anlagen mithilfe von Algorithmen effizienter zu gestalten und dadurch Ressourcen einzusparen. Noch direkter kann die Umwelt von einem intelligenten Assistenzsystem profitieren, das Försterinnen und Förster dabei unterstützt, Wälder nachhaltig zu bewirtschaften.
Das KIT auf der Hannover Messe 2022

Klima- und Risikoforschung, Sicherheit für nachhaltige Energiesysteme, intelligentes Datenmanagement für Unternehmen, ein innovatives Verfahren, das klimaschädliches Kohlendioxid in den wertvollen Rohstoff Carbon Black – feinkörnigen Kohlenstoff – umwandelt und eine Technologie zum Herstellen von grünem Methanol: Diese und weitere Themen präsentiert das KIT vom 30. Mai bis 2. Juni 2022 an zwei Ständen auf der Hannover Messe, im Future Hub (Halle 2, Stand B40) und bei den Energy Solutions (Halle 13, Stand D62).
Weitere Informationen
- Fotos des KIT auf der Hannover Messe
- Presseinformation des KIT zur Hannover Messe 2022
- Risiken managen – Wetterextreme, Klima und Umwelt im Blick, Video-Beitrag des KIT zur Presse-Preview der Hannover Messe
- Magazin lookKIT zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit
- KIT in den Medien
- ARD-Tagesschau
29.05.2022, 20:00 Uhr: Industriemesse in Hannover eröffnet (ab Minute 4:00)
30.05.2022, 20:00 Uhr: Start der Hannover Messe (ab Minute 10:45) - ZDF-Morgenmagazin
30.05.2021, 5:30 Uhr: Hannover-Messe: Relevant "wie nie zuvor" (ab Minute 1:20)
- ARD-Tagesschau
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Klimaforschung nutzbar machen für die Gesellschaft
Süddeutsches Klimabüro am KIT
Wie wirkt sich der globale Klimawandel in einzelnen Regionen aus? Was können wir tun, um ihn einzudämmen? Und wie können wir uns an die unvermeidbaren Folgen anpassen? Fragen wie diese stellen sich für viele Branchen. Alle, die in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft planen und entscheiden müssen, benötigen wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Informationen, um diese Fragen zu beantworten. Genau diese Informationen zu vermitteln, ist Aufgabe des Süddeutschen Klimabüros am KIT.
Risiken verstehen und reduzieren
Ausgründung Risklayer
Risiken prägen zunehmend unseren Alltag und sind immer präsenter für die Politik und im Zeitgeschehen. Jede Krise, sei sie natürlich oder vom Menschen gemacht, fordert das Verständnis unseres individuellen und gesellschaftlichen Risikos. Die Ausgründung des KIT Risklayer modelliert und analysiert diese Risiken und identifiziert Lösungswege, um zukünftige Schäden zu reduzieren, die Resilienz zu stärken und Gewinneinbußen in Folge einer Katastrophe zu verringern. Somit wird eine Risikoabschätzung in eine konkrete Handlungsempfehlung umgewandelt.
Gefährdungen verstehen – Risiken abschätzen – Resilienz stärken
CEDIM – Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology
Stürme, Überschwemmungen, Erdbeben und andere Extremereignisse fordern immer wieder viele Todesopfer und verursachen schwere Sachschäden. Die Häufigkeit und die Auswirkungen derartiger Ereignisse werden durch den globalen Wandel – vor allem durch Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und die Abhängigkeit von kritischen Infrastrukturen – erheblich zunehmen. Das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology des KIT, kurz CEDIM, forscht zu Ursachen, zur Prävention und zur Bewältigung natürlicher und technischer Risiken. Am Messestand präsentiert es seine Arbeit ebenfalls auf dem interaktiven Globus des Süddeutschen Klimabüros.
Schutz vor Phishing-E-Mails und anderen betrügerischen Nachrichten
NoPhish – Konzept mit verschiedenen Maßnahmen vom Flyer bis zum Online-Spiel
Betrügerische Nachrichten kommen als E-Mails, aber auch in anderen Formen daher. Wie Nutzerinnen und Nutzer sie erkennen und sich davor schützen können, vermittelt das NoPhish-Konzept der Forschungsgruppe SECUSO am KIT. NoPhish umfasst verschiedene Maßnahmen wie Flyer, Schulungsunterlagen, Erklärvideos, Poster und ein Online-Spiel, die auf das Thema aufmerksam machen, Wissen vermitteln und erklären, wie Personen, Unternehmen und Einrichtungen sich schützen können.
Mit dabei auf dem Messestand ist auch der humanoide Roboter STAR (Security Teaching & Awareness Robot). Er unterstützt das SECUSO-Forschungsteam bei der Schulung auf dem Gebiet Cybersicherheit.
Kombination von realen und synthetischen Daten
Ausgründung Aimino
Das Start-up Aimino bietet Unternehmen geeignete Services und Tools für eine effiziente Bereinigung bereits vorhandener Datensätze. Darüber hinaus erweitert Aimino die Datensätze um seine, an die Zwecke der Kunden angepassten synthetischen Daten. Diese schützen vor Datenschutzverletzungen. Mit dem von Aimino angebotenen Tool Amelia können KI-Ingenieure zeit- und kostensparend an ihre Zwecke angepasste synthetische Daten generieren.
Energiewende und Kreislaufwirtschaft
CarbonCycleLab
Das CarbonCycleLab verknüpft die komplette Prozesskette des Kohlenstoffkreislaufs der Zukunft: von Rest- und Abfallstoffen bis zu daraus gewonnenen chemischen Grundstoffen für die Wiederverwendung in der Chemieindustrie als Ersatz für fossile Rohstoffe. Damit trägt es dazu bei, die Energiewende mit einer Kreislaufwirtschaft zusammenzuführen, um zukünftig zu einer ressourceneffizienten, klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu finden.
Vom klimaschädlichen Treibhausgas zum wirtschaftlich verwertbaren Material
NECOC – Negative Emissionen durch Auftrennung von atmosphärischem CO2 in wirtschaftlich verwertbares Carbon Black und Sauerstoff
Ein Konsortium aus Instituten des KIT und Unternehmen hat einen Prozessverbund entwickelt, mit dem sich negative Emissionen erzielen lassen. Dabei wird atmosphärisches Kohlenstoffdioxid (CO2) in elementaren Kohlenstoff (Carbon Black, C) und Sauerstoff (O2) zerlegt. Der feste Kohlenstoff, der im Prozess in Form von mikrogranularem Pulver anfällt, wird abgetrennt und anschließend als hochpreisiges Edukt, beispielsweise in der Gummi-, Bau- oder Elektroindustrie, wirtschaftlich verwertet.
Auf dem Weg zu wettbewerbsfähigen erneuerbaren Kraftstoffen
Ausgründung ICODOS
Eine Technologie, die Kohlendioxidabscheidung und Methanolsynthese effizient kombiniert und dazu beiträgt, erneuerbare Kraftstoffe wettbewerbsfähig zu machen, hat die Ausgründung des KIT ICODOS entwickelt. Bei der Umsetzung der Technologie wird sich ICODOS zunächst auf Biogas konzentrieren, plant aber, sie auch für andere CO2-Punktquellen verfügbar zu machen, beispielsweise für die Zementindustrie. Eine Pilotanlage befindet sich aktuell im Bau und wird am KIT in das Energy Lab 2.0 integriert.
Das KIT im Konferenzprogramm
Hannover Messe Main Stage
Halle 18, H'Up
Montag, 30.05.2022, 14:00 Uhr bis 14:45 Uhr
Next Generation Manufacturing — Erfolgsfaktoren in der Produktion nutzen
Podiumsdiskussion zum Thema "Industrie 4.0" u. a. mit Professorin Gisela Lanza vom KIT
Dienstag, 31.05.2022, 14:00 bis 16:10 Uhr
Lightweighting Summit
An der Konferenz unter Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck nimmt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka als Referent teil. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Themen Leichtbau und Wasserstofftechnologien.
Tech Transfer Conference Stage
Halle 2, Stand A60
Montag, 30.05.2022, 11:40 Uhr
Naturkatastrophen können uns alle treffen
Professor Michael Kunz vom KIT sensibilisiert in seinem Vortrag für ein richtiges Handeln im Katastrophenfall.
Montag, 30.05.2022, 12:55 Uhr
Nachhaltig ist noch lange nicht resilient
Dr. Andreas Schäfer vom KIT erklärt, warum Resilienz den Unterschied machen kann zwischen Niedergang und einer Rückkehr zur Normalität.
Dienstag, 31.05.2022, 09:55 Uhr
Anwendung von regionalen Klimamodellen zur Zukunftssicherung am Beispiel der Forstwirtschaft
Gemeinsamer Beitrag von Dr. Hans Schipper vom KIT und Dr. Thomas Freudenmann von der EDI GmbH, einer Ausgründung aus dem KIT.
Mittwoch, 01.06.2022, 15:05 Uhr
Datenzentrierte Künstliche Intelligenz – ein Überblick über Datenanonymisierung, Synthese, Verteilung und sichere Datenverarbeitung
Wie Unternehmen die Hoheit über ihre Daten behalten können, erklärt Dr. Duc Tam Nguyen von der Aimino GmbH, einer Ausgründung aus dem KIT

Presse-Highlight-Tour
Klimaschutz als zentrales Thema - auch beim Presserundgang am Stand des KIT im Future Hub

Prominenter Besuch von Bund ...
Bundeskanzler Olaf Scholz (2. von links) am Präsentationsglobus zur Klimaforschung des KIT, mit Präsident Holger Hanselka (links) und dem portugiesischen Premierminister António Costa (rechts)

... und Land
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) mit Präsident Holger Hanselka (rechts) und Institutsleiter Roland Dittmeyer (links) am Stand des KIT bei den Energy Solutions.

Wissen vermitteln
Von links: Michael Kunz (Institut für Meteorologie und Klimaforschung), Vizepräsident Thomas Hirth, Hans Schipper (Süddeutsches Klimabüro), Domenica Riecker-Schwörer (Veranstaltungsmanagement)

NoPhish-Konzept
Roboter STAR (Security Teaching & Awareness Robot) hilft dabei, betrügerische Nachrichten zu erkennen. Im Hintergrund: Melanie Volkamer, Leiterin der Forschungsgruppe SECUSO, und Präsident Holger Hanselka

CarbonCycleLab
Kohlenstoffkreislauf der Zukunft: von den Rest- und Abfallstoffen bis zu den daraus gewonnenen chemischen Grundstoffen.

Intelligent Carbon Dioxide Solutions
Effizientes Verfahren, das Kohlendioxidabscheidung und Methanolsynthese kombiniert.
Stellvertretende Pressesprecherin, Themenplanerin, Channel-Managerin
Presseinformationen, Expertinnen und Experten des KIT, KIT.kompakt