Öffentlicher Nahverkehr: Weitere 7 Millionen Euro für Forschung an vollautomatisierten Bussen

RABus stellt Busdesign vor und startet in zweite Projektphase – Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erforscht Akzeptanz automatisierter Kleinbusse
RABus-Shuttle Felix Kästle
Enthüllt: Das Design des autonomen RABus-Shuttles wurde in Friedrichshafen vorgestellt.

Ein ÖPNV-Betrieb mit elektrifizierten und automatisierten Kleinbussen wird in zwei Reallaboren in Mannheim und Friedrichshafen ab kommendem Sommer getestet. Selbstfahrende Busse sollen dort am normalen Straßenverkehr teilnehmen. Das Design für die futuristischen Fahrzeuge hat Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann am 30. September 2021 beim DACH-Kongress der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft in Friedrichshafen enthüllt und 7 Millionen Euro für die Weiterführung des Projekts RABus zugesagt.

Die Shuttles bieten Platz für bis zu 22 Personen und sollen im regulären Verkehr „mitschwimmen“ können – innerorts mit mindestens 40 und außerorts mit mindestens 60 Stundenkilometern.

Nachfrage, Akzeptanz und Wirkung: Begleitforschung am KIT

Ob Fahrgäste ein fahrerloses Busshuttle auch nutzen und wie sich die Ergebnisse des Forschungsprojekts landesweit übertragen lassen, untersucht Martin Kagerbauer vom Institut für Verkehrswesen des KIT. „Die im Vergleich zu bestehenden Demonstrationsbetrieben hohen Geschwindigkeiten und das Fahren ohne Begleitperson machen die Zukunft des ÖPNV für die Bevölkerung der Reallabore erlebbar. Durch Befragungen kann ein sehr realistisches Bild der Akzeptanz von autonomen Kleinbussen gewonnen werden“, so Kagerbauer. Die Ergebnisse daraus werden in zwei Verkehrsnachfragemodelle einfließen, in denen verschiedene Einsatzformen der Shuttles simuliert und deren verkehrliche Effekte quantifiziert werden. Basierend auf den Modellen werden Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung des ÖPNV in ganz Baden-Württemberg entwickelt.
Mit den vom Verkehrsminister jetzt zugesagten 7 Millionen Euro beläuft sich die Fördersumme für RABus seitens des Landes Baden-Württemberg auf insgesamt 14 Millionen Euro. Das KIT erhält davon rund 600 000 Euro.

mex, 06.10.2021

Foto:
V.l.n.r.: Martin Kagerbauer (KIT), Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Torsten Gollewski (ZF Friedrichshafen AG) und Ulrike Weinrich (Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart)