Exzellenzuniversität

Das KIT ist eine von elf „Exzellenzuniversitäten“ in Deutschland. Unser Konzept, mit dem wir uns in der Spitzengruppe der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder 2019 durchgesetzt haben, setzt auf den Ausbau der Spitzenforschung in ihrer gesamten Bandbreite von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung mit unter anderem 100 neuen Professuren, den intensiven Dialog mit der Gesellschaft und das Anbieten verlässlicher Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Am KIT leben wir wie in keiner anderen Institution im deutschen Wissenschaftssystem die Integration von universitärer und außeruniversitärer Forschung. Das Konzept unserer Exzellenzuniversität steht für exzellente Forschung, herausragende Lehre und zukunftsweisende Innovation.

Unser Leitmotiv

Unser Konzept steht unter dem Leitmotiv „Living the Change“ und zielt

  • auf den wissenschaftsbasierten technologischen und den sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Wandel, den das KIT durch exzellente Leistungen in Forschung, Lehre und Innovation im engen Austausch mit der Gesellschaft mitgestalten möchte.
  • auf einen Kulturwandel der ganzen Institution, um dynamischer auf Veränderungen von innen und außen zu reagieren und die institutionelle Erneuerungsfähigkeit zu erhalten. Dieser Kulturwandel soll gerade auch im Hinblick auf Chancengleichheit und -gerechtigkeit sowie Diversität (Gender Equity) vorangebracht werden.

Unsere Ziele und Erfolge

Die Exzellenzstrategie des KIT verfolgt die folgenden vier Ziele:

  • Leistungsfähigkeit und Agilität in der Spitzenforschung erhöhen
  • Bewusstsein für Verantwortung ausprägen
  • Attraktivität für den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs steigern
  • Institutionellen Kulturwandel fördern

Diese Ziele werden in den drei Maßnahmenpaketen „Stärken der Spitzenforschung", „Förderung der Forschung durch den Austausch mit der Gesellschaft" und „Anbieten verlässlicher Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs" mit unterschiedlichen Vorhaben adressiert.

Um unsere Ziele zu erreichen haben wir seit dem Förderbeginn 2019 zahlreiche  Maßnahmen erfolgreich umgesetzt.

Grafische Darstellung der Ziele und Maßnahmenpakete aus der Exzellenzstrategie des KIT
Ziele und Maßnahmen der Exzellenzstrategie.

Leistungsfähigkeit und Agilität in der Spitzenforschung erhöhen

Forschende Im Labor untersuchen Lithium-Ionen Batterien mithilfe von HandschuhboxenAmadeus Bramsiepe, KIT

Etablierung der Förderlinien "KIT Future Fields" und "KIT Centers  Matching Funds"

Mithilfe der KIT Future Fields hat das KIT bisher 119 hochinnovative und riskante Projekte in Zukunftsthemen und zukunftsweisenden Forschungsprojekten gefördert. Innerhalb der KIT Centers – Matching Funds, durch die Erprobungs- und Entwicklungsräume für Forschungs- und Strukturprojekte innerhalb der KIT-Zentren ausgebaut werden, wurden 31 Projekte gefördert.

Beide Förderlinien haben maßgeblich die Einwerbung der Sonderforschungsbereiche (SFB) „Consistency in the View-Based Development of Cyber-Physical Systems“ sowie „Kreislauffabrik für das ewige Produkt“ unterstützt. Insgesamt befinden sich momentan zudem sieben SFB-Initiativen, drei Graduiertenkollegs und fünf Forschungsgruppen sowie mehrere ERC-Grants in Vorbereitung, zu denen die KIT Future Fields in vielen Fällen wesentlich beigetragen haben. Gerade bei der  Identifizierung und Stärkung strategisch wichtiger Forschungsfelder entfalten beide Förderlinien besondere Wirkung.

Erfolgreiche Rekrutierungen im Rahmen des Otto Lehmann-Programms

Mit der Otto-Lehmann-Professur holt das KIT internationale Forscherinnen und Forscher, die an der Spitze ihrer Disziplin stehen, nach Karlsruhe. Mit diesem Rekrutierungsvorhaben hat das KIT bisher fünf herausragende Spitzenkräfte gewonnen:

Prof. Dr. Markus Klute, Prof. Dr. André Platzer und Prof. Dr. Barner-Kowollik erhielten zugleich die Alexander von Humboldt-Professur, Deutschlands höchstdotierter internationaler Forschungspreis, der mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro ausgestattet ist. Mit ihr zeichnet die Alexander von Humboldt-Stiftung weltweit führende und bisher im Ausland tätige Forscherinnen und Forscher aller Disziplinen aus.

HEiKA (Heidelberg Karlsruhe Strategic Partnership)

HEiKA fördert gezielt fachbereichsspezifische Kooperationen des KIT und der Universität Heidelberg sowie die gemeinsame Positionierung in hochkompetitiven Forschungsfeldern. Sie bündelt alle bilateralen Aktivitäten in den Handlungsfeldern Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung und Innovation zwischen der Universität Heidelberg und dem KIT. Größte Erfolge sind das Excellenzcluster „3D Matter Made to Order“, der Sonderforschungsbereich „Phänomenologische Elementarteilchenphysik nach der Higgs-Entdeckung“, das Carl-Zeiss-Stiftung Center for Synthetic Genomics, die Graduiertenschule „HIDSS4Health“ sowie das Graduiertenkolleg „Maßgeschneiderte Multiskalenmethoden für Computersimulationen von nanoskaligen Materialien“.

Professor Martin Wegener über Vision und Ziele von "3D Matter Made to Order" .

Professor Helmut Ehrenberg über die Bedeutung der Förderung für die Forschungsarbeit von POLiS.

CELEST (Center for Electrochemical Energy Storage Ulm & Karlsruhe)

Durch die Zusammenarbeit innerhalb von CELEST gestaltet das KIT die Energie- und Batterieforschung aktiv mit und erzielt in der Entwicklung von Technologien zur Speicherung regenerativ erzeugter Energie wichtige wissenschaftliche Erfolge. Das Exzellenzcluster „Post Lithium Storage (POLiS)“ entwickelt neue Batteriematerialien und Technologiekonzepte für eine leistungsfähige und nachhaltige Speicherung elektrischer Energie. Bei POLiS forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT, der Universität Ulm, des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Universität Gießen gemeinsam.

Universitätsverbund Eucor

Die Zusammenarbeit im Eucor-Verbund hat vor allem die zentralen Forschungsthemen Quantenwissenschaften und Nachhaltigkeitsforschung strategisch gestärkt – u.a. durch die Einrichtung dreier Brückenprofessuren mit den Universitäten Straßburg („Quantum Computing“ und  „Water and Sustainability“) und Haute-Alsace („Digital Process Engineering for Sustainable Materials and Energy“).

Professorin Anja Metelmann über ihre grenzüberschreitende Forschung zum Quantencomputing.

 Digitalisierung von Forschungsabläufen im Bereich Research Data Management (RDM)

Förderung von elf internen RDM-Aktivitäten. Das RDM dieser koordinierten Forschungsgroßprojekte wird als Best-Practice-Beispiel aufgestellt und als Blaupause auf andere Fachcommunities übertragen. Dies geschieht insbesondere hinsichtlich der Nutzung von Electronic Lab Notebooks, der Anbindung an Repositorien sowie dem damit verbundenen Zusammenwirken von zentralen und dezentralen Diensten.

Bewusstsein für Verantwortung ausprägen

Einrichtung zweier neuer Reallabore zur transdisziplinären und transformativen Forschung an der Schnittstelle zur Gesellschaft

Reallabore bringen Wissenschaft und Gesellschaft zusammen. Sie ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern, bei den Lösungen für wichtige Zukunftsfragen mitzureden, sich mit ihren Ideen einzubringen und unser zukünftiges Zusammenleben mitzugestalten. Mit seinen Reallaboren geht das KIT neue Wege bei der transdisziplinären Erforschung und Erprobung neuer Technologien für aktuelle Transformationen. Die bereits bestehende Reallaborforschung am KIT wurde im Rahmen der Exzellenzuniversität um zwei neue Reallabore ergänzt. Bei der Besetzung der Professuren lag das Augenmerk vor allem auf der transdisziplinären Verknüpfung zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Technik- und Naturwissenschaften (Berufung von Professur-Tandems – KIT Real-World Lab Professorships).

Reallabor „Autonomes Fahren“ im Mobilitätssystem der Zukunft
Ziel des Reallabors ist die Entwicklung und Erprobung soziotechnischer Lösungsansätze zur Förderung eines nachhaltigen, gerechten, zugänglichen und resilienten Mobilitätssystems der Zukunft. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Frage, welche Rolle autonomes und kooperatives Fahren in einem solchen System einnehmen kann.

Reallabor Barrierefreiheit
Das Reallabor bindet Menschen mit Behinderung bei der Entwicklung von Forschungsideen und Prototypen ein. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für digitale Barrierefreiheit und Assistive Technologien ACCESS@KIT, das  Studierende mit Behinderung am KIT unterstützt; derzeit zählen dazu etwa 30 Studierende mit Blindheit oder Sehbehinderung.

Highlights der KIT Science Week 2023

Durchführung und Erprobung unterschiedlicher Formate translationaler Forschung im Rahmen der KIT Science Week

Die KIT Science Week schafft in Karlsruhe eine offene Plattform für den Dialog zwischen wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Akteuren zu gesellschaftlich relevanten Themen und entfaltet damit Strahlkraft über die Region hinaus.

  • KIT Science Week 2025: "Stadt der Zukunft"
    Mehr als 100 Veranstaltungen vom 14. bis 19. Oktober in ganz Karlsruhe
  • KIT Science Week 2023: "Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten“
    60 verschiedene Veranstaltungen, ca. 11 000 Besucherinnen und Besucher (hybride Durchführung)
  • KIT Science Week 2021: "Der Mensch im Zentrum lernender Systeme“
    Zahlreiche Veranstaltungen, ca. 9 000 Besucherinnen und Besucher (hybride Durchführung)

Etablierung der Academy for Responsible Research, Teaching and Innovation (ARRTI)

Mit der Academy for Responsible Research, Teaching and Innovation (ARRTI) reagiert das KIT auf die zunehmende gesellschaftliche Notwendigkeit, technische und wissenschaftliche Praktiken ethisch zu reflektieren. Die ARRTI trägt dazu bei, die kritische Haltung von Studierenden, Forschenden und Mitarbeitenden zu fördern und verantwortungsvolle Innovation zu unterstützen.

Ein Wissenschaftler hält einen Vortrag mithilfe eines großen Präsentationsglobus, der Klima-Zusammenhänge anschaulich macht.Amadeus Bramsiepe, KIT

Attraktivität für exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs steigern

Drei junge Nachwuchsforschende bei einem ArbeitsgesprächMagali Hauser, KIT

Etablierung eines universitätsweiten Tenure-Track-Systems

Das KIT hat 33 Junior- und Tenure-Track-Professuren eingerichtet. Der Tenure Track als alternativer, gleichwertiger Karrierepfad zur W3-Professur ist gleichzeitig Teil des Kulturwandels hin zu langfristigen Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Förderung von 16 Aktivitäten der projektbasierten Lehre an Forschungsinfrastrukturen des KIT

Im Rahmen der Maßnahme „Research Infrastructures in Research-Oriented Teaching (RI-RO Teaching)“ werden die vorhandenen großen Forschungsinfrastrukturen des KIT stärker in die Lehre einbezogen und somit ein früher Kontakt zwischen den Forschenden an diesen Infrastrukturen und der nächsten Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hergestellt. Gefördert werden z. B. Lehrveranstaltungen oder Praktika, die Studierenden an Großforschungsanlagen praxisrelevante Kompetenzen vermitteln. Die Aktivitäten sind in das Lehrangebot der beteiligten Studiengänge eingebunden.

Förderprogramm für in­ternationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher auf Postdoc-Ebene

Das Programm YIG Prep Pro (Young Investigator Group Preparation Program) rekrutiert exzellente internationale PostDocs, die eine Nachwuchsgruppe am KIT aufbauen wollen. Innerhalb einer zweijährigen Förderphase durchlaufen die Fellows ein Trainingsprogramm, das Mentoring, Antragsberatung, Workshops und Netzwerkaktivitäten zur Einwerbung einer drittmittelfinanzierte Nachwuchsgruppe umfasst. Auch umfangreiche Weiterbildungs- und Karriereentwicklungsmaßnahmen sind Teil des Förderprogramms. Zwanzig Fellows wurden zwischenzeitlich auf Professuren berufen. Weitere Fellows haben zahlreiche Preise sowie Stipendien erhalten, leiten eigene Nachwuchsforschungsgruppen oder haben leitende Positionen in der Industrie übernommen.

Fachliche und überfachliche Qualifizierung Promovierender

Etablierung sechs neuer KIT Graduate Schools mit entsprechendem Qualifizierungsangebot; vielfältige Weiterbildungsangebote für Promovierende durch das Karlsruhe House of Young Scientists.

Vernetzungs- und Unterstützungsangebote für Nachwuchskräfte in Führungspositionen

Ausbau der Netzwerkangebote und der Interessenvertretung des Young Investigator Network (YIN).

Institutionellen Kulturwandel fördern

Deutliche Erhöhung des Anteils der Wissenschaftlerinnen in der Professorenschaft

Der Anteil der Professorinnen des KIT ist seit 2019 von 14% auf über 19% gestiegen.

Deutliche Erhöhung der Professuren und Juniorprofessuren

Insgesamt richtet das KIT innerhalb von zehn Jahren (2019-2029) 100 neue Professuren (100-Professuren-Programm) ein, um seine Spitzenforschung noch leistungsfähiger und agiler zu machen. Die Zahl der Juniorprofessuren haben wir im Vergleich zu 2019 verdreifacht. Dies trägt zu einer deutlichen Verjüngung der Professorenschaft bei. Teil des 100-Professuren-Programms sind die Rekrutierungsvorhaben Otto-Lehmann-Professorships, KIT Real-World Lab Professorships sowie Excellent Tenure.

Berufungsbudget zur Gewinnung exzellenter Wissenschaftlerinnen

Für die Rekrutierung von Professorinnen hat das KIT ein zusätzliches Berufungsbudget bereitgestellt. Dieses ermöglicht es, individuell auf die ausstattungsbedingten Wünsche von Kandidatinnen einzugehen. Bisher haben alle 17 Kandidatinnen, denen Mittel aus diesem Budget in Aussicht gestellt wurden, den Ruf an das KIT angenommen.

Bewusste Auseinandersetzung mit gendersensiblen Fragestellungen

Förderung von 14 internen Chancengleichheitsprojekten aus Wissenschaft und Verwaltung für eine Dauer von zwei Jahren. Anschließende Konsolidierung der Ergebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen zur Stärkung der Chancengleichheit und - gerechtigkeit als Teil der Organisationsentwicklung.

Zusammenarbeit mit über 80 hochkarätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Rahmen der International Excellence Grants

Die International Excellence Fellowships ermöglichen es Forschenden am KIT, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland für ein gemeinsames Forschungsvorhaben für einen Zeitraum von zwei bis vier Monaten einzuladen. Das KIT zeichnet außerdem mit dem „International Excellence Award of KIT“ und dem „Fellowship of SCHROFF Foundation“ eine international anerkannte Wissenschaftspersönlichkeit aus dem Ausland für ihr bisheriges Gesamtschaffen aus. Für diese Auszeichnung können Forschende nominiert werden, die ihr Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und die zudem die globalen gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und Zukunftsthemen adressieren.

Internationales Forschungsteam untersucht Materialproben im Labor.Markus Breig, KIT