In der Wissens- und Informationsgesellschaft prägen digitale Medien immer mehr die Berufswelt. Das Forschungsprojekt „Künstlerisch-technische Medienbildung in Berufsvorbereitung und Berufsorientierung: Neue Ansätze zur Förderung digitaler Medienkompetenz von Jugendlichen“ - kurz MediaArt@Edu - will Jugendliche am Übergang von der Schule zum Beruf mit moderner Medientechnologie vertraut machen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Forschungsvorhaben am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) über eine Laufzeit von drei Jahren mit 360 000 Euro.
Im Mittelpunkt des Projektes am Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik (IBP) stehen junge Frauen und Männer, die an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen teilnehmen. „Zumeist nutzen Jugendliche digitale Medien lediglich, indem sie passiv konsumieren, wir lassen sie Medientechnologie als gestaltbar erfahren“, sagt Projektleiterin Dr. Daniela Reimann. Am KIT und beim Kooperationspartner Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM) beschäftigen sich die Jugendlichen mit aktuellen Themen digitaler Mediengestaltung von virtuellen 3-D-Welten bis zu interaktiven Robotern und Lichtobjekten mit LED-Baukästen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten am KIT außerdem an „smarten Textilien“, Kleidungsstücken, in die sie Elektronikkomponenten einfügen, miteinander verschalten und eigenständig programmieren. „Die jungen Leute lernen, wie sie die vermeintlichen `Wundermaschinen´ selbst beeinflussen, gestalten und konstruieren können“, erläutert Reimann. Durch das Konzept, das Ansätze ästhetischer Bildung mit denen der Medien- und Berufspädagogik verbindet, sollen Technikverständnis und technisches Interesse gefördert werden. Die Jugendlichen sind Teilnehmer berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit Karlsruhe und der evangelischen Jugendhilfeeinrichtung Hardtstiftung e.V. sowie Schülerinnen und Schüler in der Phase der Berufsorientierung.
Um dem wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften im technischen Bereich gerecht zu werden, müsse auch den weniger bevorzugten Jugendlichen Zugang zu einer technischen Berufsausbildung ermöglicht werden, betont die Kunst- und Medientechnikpädagogin Reimann. Ziel ist auch, verstärkt Mädchen und junge Frauen für Technikberufe zu begeistern. Im Pojekt wird ein Mentoringkonzept entwickelt und erprobt: Studierende des IBP/KIT begleiten die Jugendlichen als Mentoren in ihrem praktischen Umgang mit den Medien und beobachten ihre Entwickelung im Hinblick auf eine berufliche Orientierung. Geplant ist, aus dem Projekt Bausteine für die künftige Lehrerfortbildung zu gewinnen. „Die Jugendlichen werden dabei unterstützt, anhand eines Portfoliokonzepts die eigenen Lern- und Arbeitsprozesse in Projekten visuell zu dokumentieren und zu reflektieren. Dabei werden Kompetenzen und Fähigkeiten für die Beteiligten sichtbar“, so Reimann.
Das Forschungsprojekt ist Teil des BMBF-Programms zur Förderung von „Stärkung der digitalen Medienkompetenz für eine zukunftsorientierte Medienbildung in der beruflichen Qualifizierung“ und läuft bis August 2015. Weitere Kooperationspartner des Projekts am IBP/KIT sind neben dem ZKM unter anderem die Siemens AG Karlsruhe und das regionale BEO-Netzwerk für Berufsorientierung.
Im Dialog mit der Gesellschaft entwickelt das KIT Lösungen für große Herausforderungen – von Klimawandel, Energiewende und nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen bis hin zu Künstlicher Intelligenz, technologischer Souveränität und demografischem Wandel. Als Die Universität in der Helmholtz-Gemeinschaft vereint das KIT wissenschaftliche Exzellenz vom Erkenntnisgewinn bis zur Anwendungsorientierung unter einem Dach – und ist damit in einer einzigartigen Position, diese Transformation voranzutreiben. Damit bietet das KIT als Exzellenzuniversität seinen mehr als 10 000 Mitarbeitenden sowie seinen 22 800 Studierenden herausragende Möglichkeiten, eine nachhaltige und resiliente Zukunft zu gestalten. KIT – Science for Impact.
