Motor für Innovation und gesellschaftlichen Wandel

Zum 5. Geburtstag des KIT bot die Akademische Jahresfeier Ende September zugleich Rückblick und Ausblick. Mehr als 300 Gäste kamen zu der Veranstaltung, bei der Bund und Land dem KIT einen zusätzlichen Präsidialfonds von 20 Millionen Euro zusagten.
Fünf Jahre KIT: (v. l.) Ministerialdirektor Lukas, Ministerin Bauer, KIT-Präsident Holger Hanselka und Oberbürgermeister Frank Mentrup (Foto: Martin Lober, KIT)
Professor Wolf-Dieter Lukas, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Bildung und Forschung (Foto: Gabi Zachmann, KIT)
Theresia Bauer, Wissenschaftsministerin Baden-Württemberg (Foto: Gabi Zachmann, KIT)
"Kraftanstrengung ohnegleichen": Vizepräsident Löhe (Foto: Gabi Zachmann. KIT)
Vizepräsident Wanner: "Das Fundament guter Lehre sind die Menschen" (Foto: Gabi Zachmann, KIT)
Musikalischer Rahmen: das KIT-Kammerorchester unter Leitung von Dieter Köhnlein (Foto: Gabi Zachmann, KIT)

Für Präsident Holger Hanselka werden auch die kommenden Jahre am KIT von einer großen Veränderungsdynamik geprägt sein, etwa in Form eines internen Restrukturierungsprozesses. Gleichzeitig sei es aber sein Ziel, dass die Beschäftigten sich am KIT beheimatet fühlten. Um das Zusammenwachsen zu fördern, wolle er die Mittel aus dem Präsidialfonds strategisch einsetzen. "Wir wollen vom Modellversuch zum Erfolgsmodell werden", sagte Hanselka in seinem Ausblick. Dabei orientiere sich das KIT am neuen Struktur- und Entwicklungsplan, dem Bund und Land zugestimmt haben.

Im Zentrum stehe der Anspruch, Grundlagen- und angewandte Forschung von hoher Qualität zu betreiben und die wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Lehre und in die Innovation zu tragen. Dafür gelte es noch einige Baustellen abzuarbeiten: zum Beispiel die Forschung an Campus Nord und Campus Süd noch stärker zu verzahnen. Bei der Programmorientierten Förderung (PoF) sei dies schon sehr gut gelungen, "die Resultate waren hervorragend". Nun versuche das KIT, diesen Schwung auch für die Sonderforschungsbereichen zu nutzen.

Ein Blick zurück: Fünf Jahre KIT

In der Lehre habe das KIT mit der erfolgreichen Systemakkreditierung einen wichtigen Meilenstein gelegt. Ziel sei es, die Wissenschaftler vom Campus Nord stärker in die Lehre einzubinden. Für die Anstrengungen des KIT sei es wichtig, dass seine Autonomie weiter gestärkt werde, beim Personalbedarf ebenso wie in der Bauherreneigenschaft.

Die Jahre vor der Gründung des KIT 2009 seien "eine Kraftanstrengung ohnegleichen" gewesen, sagte Detlef Löhe, Vizepräsident für Forschung und Information, in seinem Rückblick. Er dankte der neuen und der alten Führungsspitze wie auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen in den Dienstleistungseinheiten für ihren großen Einsatz. Er beschrieb die Leistungen des KIT bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, etwa mit der Gründung des Young Investigator Network, oder bei der Forschung, zum Beispiel mit der Konzeption und Umsetzung des europäischen Wissens- und Innovationskonsortiums KIC InnoEnergy.

Ausgezeichnete Lehre im Video

Löhe umriss die Attraktivität des KIT für junge Menschen – die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger ist in den vergangenen Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen – und für Ausländerinnen und Ausländer. Sie schätzen unter anderem die Infrastruktur mit großen Forschungseinrichtungen und die Innovationskraft. Schließlich ging er auf wegweisende Kooperationen des KIT wie HEIKA und ausgezeichnete Wissenschaftler wie den Leibniz-Preisträger Peter Sanders ein.

"Das Fundament guter Lehre sind die Menschen", erklärte Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und Akademische Angelegenheiten, bei der Vergabe der Fakultätslehrpreise im Wert von jeweils 10.000 Euro. Kurze Videos porträtierten die Preisträgerinnen und Preisträger.

Ministerin Bauer: KIT "ein Kraftakt"

Mit der Fusion habe das KIT einen Kraftakt bewältigt, sagt Theresia Bauer, Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg. Dafür gelte allen Beteiligten großer Dank. Das KIT könne ein Motor für Innovation und gesellschaftlichen Wandel sein, gerade wenn eine Verfassungsänderung den Weg frei mache für eine engere Zusammenarbeit von Bund und Land und dem KIT so mehr Spielräume entstünden – eine Freiheit, die auch die Aufsichtsratsvorsitzende Renate Schubert in ihrem Grußwort für sehr wichtig erachtete.

Das Land, so Ministerin Bauer, verbessere auch die finanziellen Ressourcen des KIT, über eine höhere Grundfinanzierung und den Präsidialfonds. Daran knüpfe es aber auch Erwartungen: In zentralen Entwicklungsfeldern wie der Energiewende oder der Digitalen Gesellschaft könne das KIT ein entscheidender Akteur sein. In Vorhaben wie dem Solarpark am Campus Nord oder dem Human Brain Project nehme es diese Rolle schon jetzt ein.

Auch für Professor Wolf-Dieter Lukas, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Bildung und Forschung, waren die ersten fünf Jahre des KIT "eine schwierige Aufgabe, die viele gestemmt haben". Wichtig sei auch die kritische Begleitung gewesen. Er wünschte dem KIT "weniger Sturm, aber weiter eine frische Brise". Ziel müsse es sein, dass die Marke KIT noch stärker werde. In Karlsruhe wirke das KIT schon stark, erklärte Bürgermeister Michael Obert in seinem Grußwort: Es "zieht Menschen in die Stadt".


ele, 29.09.2014


Siehe auch Pressemitteilung 122/2014: "Auf der Route in Richtung Erfolgsmodell: Fünf Jahre KIT".