Wasser für die Stadt Santiago de Chile

Am 22. März ist UN-Weltwassertag. Sein Thema "Wasser für die Städte: Antwort auf urbane Herausforderungen" untersucht das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Beispiel der Millionenstadt Santiago de Chile.
Problematisch: die Übernutzung ...
... des Hauptversorgungsflusses Rio Maipo.
Der Wasserbedarf in Santiago de Chile ist hoch.

Der Weltwassertag 2011 will insbesondere auf den wachsenden Bedarf an städtischer Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, aber auch auf die Übernutzung der vorhandenen Wasserressourcen hinweisen. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern besteht die Gefahr, dass durch einen raschen und teilweise unkontrolliert verlaufenden Urbanisierungsprozess die Wasserbilanz der jeweiligen Regionen nachhaltig gestört werden könnte.

An der Schnittstelle von Urbanisierung und Effekten des Klimawandels auf städtische Wasserver- und Abwasserentsorgung einerseits sowie auf die Wasserressourcen in den zugehörigen Einzugsgebieten andererseits forscht seit mehreren Jahren ein interdisziplinäres Team des ITAS am KIT um Dr. Helmut Lehn und Laura Simon am Beispiel der Millionenstadt Santiago de Chile. Das erste Projekt (Risk Habitat Megacity) haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Februar 2011 beendet, das Folgeprojekt „Climate Adaptation Santiago“ ist in vollem Gange.

Da es in Santiago de Chile nur an wenigen Tagen in Jahr regnet, hängt die Wasserversorgung von Schmelzwasser aus den Hochanden ab. Der hohe Wasserbedarf der Landwirtschaft in der Metropolregion von Santiago aber auch der hohe innerstädtische Wasserverbrauch, insbesondere in den wohlhabenden Stadtvierteln (Abb.3), führen zu einer erheblichen Übernutzung des Hauptversorgungsflusses Río Maipo (Abb. 1 und 2). Aufgrund des Klimawandels ist nach dem Jahr 2040 mit einem drastischen Rückgang des Schmelzwassers zu rechnen, was Anpassungsstrategien unabweisbar macht.

ele, 21.3.2011