Presseinformation 084/2022

Nobelpreisträger Reinhard Genzel erhält Heinrich-Hertz-Gastprofessur 2022

Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München hält am 5. Oktober öffentlichen Vortrag am KIT
Professor Dr. Reinhard Genzel, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching, erhält die Heinrich-Hertz-Gastprofessur 2022 (Foto: Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik, Garching)
Professor Dr. Reinhard Genzel, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching, erhält die Heinrich-Hertz-Gastprofessur 2022 (Foto: Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik, Garching)

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der KIT Freundeskreis und Fördergesellschaft e.V. (KFG) verleihen die Heinrich-Hertz-Gastprofessur 2022 an Professor Dr. Reinhard Genzel. Er ist Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching und erhielt 2020 den Nobelpreis für Physik. Er spricht am 05. Oktober 2022 um 16:30 Uhr im Audimax des KIT in einem öffentlichen Vortrag über „Galaxien und Schwarze Löcher“. Dazu leitet Genzel am KIT ein Seminar für Studierende. Die Medien sind zum Vortrag eingeladen. Anmeldung bis Freitag, 30. September 2022, unter presse does-not-exist.kit edu.

Der öffentliche Vortrag von Reinhard Genzel trägt den Titel „Galaxien und Schwarze Löcher“: Seit der Entdeckung der Quasare vor etwa 50 Jahren haben sich die Indizien gehäuft, dass in den Zentren von Milchstraßensystemen massive Schwarze Löcher sitzen, die durch Akkretion von Gas und Sternen effizient Gravitationsenergie in Strahlung umwandeln. Durch hochauflösende Messungen im Infrarot- und Radiobereich ist es jetzt gelungen, im Zentrum unserer eigenen Milchstraße einen Beweis für diese Hypothese zu liefern. Gleichzeitig wurden neue und unerwartete Resultate über den dichten Sternhaufen in der unmittelbaren Umgebung des Schwarzen Lochs erbracht. Hierbei haben neue Entwicklungen in der Infrarotinstrumentierung und der adaptiven Optik und Interferometrie am neuen Großteleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile, dem Very Large Telescope (VLT), eine wichtige Rolle gespielt. Gleichzeitig ist klar geworden, dass die meisten Galaxien massive Schwarze Löcher beherbergen und diese Schwarzen Löcher bereits etwa eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sein müssen. Reinhard Genzel präsentiert diese neuen Messungen und diskutiert ihre Konsequenzen für die Entstehung von Schwarzen Löchern im frühen Universum.

Der Vortrag findet im Forum-Hörsaal im Audimax, Campus Süd, Geb. 30.95, Straße am Forum 1, 76131 Karlsruhe statt.

Schon am 4. Oktober leitet Reinhard Genzel ein Seminar für Studierende mit dem Titel „The formation and evolution of star-forming galaxies“.

Zur Heinrich-Hertz-Gastprofessur

Mit der Heinrich-Hertz-Gastprofessur ehren der KIT Freundeskreis und Fördergesellschaft e.V. und das KIT jedes Jahr eine herausragende Persönlichkeit aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur oder Politik für ihre Leistungen und Beiträge in Forschung und Gesellschaft. Der heutige KIT Freundeskreis und Fördergesellschaft e.V., der sich für die Förderung von Forschung, Lehre, Innovation und akademischem Zusammenleben am KIT einsetzt, stiftete die Gastprofessur 1987 – hundert Jahre nach dem experimentellen Nachweis der elektromagnetischen Wellen durch den Physiker Heinrich Hertz an der Technischen Hochschule Karlsruhe, einer Vorgängereinrichtung des KIT.

Zur Person

Professor Dr. Reinhard Genzel, geboren 1952, ist Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching, Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Professor an der Graduate School for Physics and Astronomy der University of California in Berkeley. Er ist einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Infrarot- und Submillimeter-Astronomie. Seine Forschungsschwerpunkte sind Experimentelle Astrophysik, Schwarze Löcher, Galaxienkerne, Galaxienentwicklung, Sternenentstehung und extragalaktische Astrophysik. Professor Genzel wurde 2020, zusammen mit Roger Penrose und Andrea Ghez, der Nobelpreis für Physik verliehen.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

jho, 22.09.2022
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