Presseinformation 024/2016

Wissenschaft präsentieren – aber wie?

Neues Forschungsprojekt des KIT widmet sich der Frage, welche Präsentationsformen sich am besten zur Vermittlung von Wissenschaft an ein breites Publikum eignen.
Bei einem Science Slam muss der Wissenschaftler ein Publikum auf unterhaltsame Weise von seinem Forschungsthema überzeugen (Bild: Nils Pickert).
Bei einem Science Slam muss der Wissenschaftler ein Publikum auf unterhaltsame Weise von seinem Forschungsthema überzeugen (Bild: Nils Pickert).

Unterhaltsamer „Science Slam“ mit Lachgarantie? Bildgewaltiges Erklärvideo im Internet? Oder lieber doch der klassische Vortrag mit PowerPoint-Präsentation? Heute gibt es viele Formen, mit denen Wissenschaftler ihre Arbeit in der Öffentlichkeit vorstellen können. Doch welche Präsentationstypen eignen sich wofür und was macht eine gute Präsentation aus? Hierauf wollen das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) in dem mehrjährigen Forschungsprojekt "Science in Presentations" Antworten geben.

 

Mündliche Vorträge für ein Laienpublikum begleiten die Wissenschaft seit jeher. Der klassische Vortrag wird dabei längst durch den Einsatz diverser Visualisierungsmethoden ergänzt. Neben realen Gegenständen veranschaulichen Bilder, Grafiken, Videos und Animationen die Inhalte und geben Einblick in die Forschung. Aber welche Präsentationsformen bevorzugen Wissenschaftler, wenn sie in der Öffentlichkeit auftreten? Und was unterscheidet etwa einen PowerPoint-gestützten Vortrag für den Tag der offenen Tür von Science Slams oder Online-Präsentationen im Internet?

 

Diese und weitere Fragen erforscht in dem Projekt "Science In Presentations" federführend die Abteilung Wissenschaftskommunikation des Instituts für Germanistik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in den nächsten drei Jahren. An dem Forschungsprojekt beteiligt ist außerdem das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik), das Kommunikationsseminare für Wissenschaftler bietet. Die Klaus Tschira Stiftung fördert das Forschungsprojekt.

 

KIT-Projektleiter Dr. Philipp Niemann sieht in der Kooperation mit den Praxis-Experten des NaWik eine besondere Stärke des Projekts: „Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass sich unsere Forschung auf diejenigen Präsentationsformen fokussiert, die in der Praxis auch wirklich eine wesentliche Rolle spielen.“

 

Neben der Entwicklung einer Typologie der Präsentationsformen steht das Publikum – die Nutzer solcher Präsentationen – im Mittelpunkt des Projekts. Was erwarten sie? Wie gehen sie mit den Präsentationen um und wo entstehen Kommunikationsprobleme? Die empirische Erforschung dieser Fragen wird mit innovativen wissenschaftlichen Methoden betrieben – von Befragungsvarianten bis hin zur Aufzeichnung von Blickbewegungen (Eye Tracking).

 

Darüber hinaus untersuchen die Forscher, inwiefern sich unterschiedliche Bestandteile von Präsentationen positiv oder negativ auf die Verständlichkeit auswirken. Dazu werden die Experten des NaWik Varianten von Präsentationen erstellen und vergleichen – etwa mit mehr oder weniger hohem Bildanteil oder erläuternden Grafiken. "Aus solchen Vergleichen können wir dann Empfehlungen für gelingende Präsentationen ableiten, die auch in die Lehre des NaWik einfließen werden", erläutert NaWik-Direktorin Beatrice Lugger. Auf Basis der empirischen Forschung soll dazu in einer zweiten Projektphase unter anderem ein praxisnaher Leitfaden für die Erstellung ausgewählter Präsentationsformen entstehen.

 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:

www.science-in-presentations.de

 

Die Abteilung Wissenschaftskommunikation des Instituts für Germanistik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) widmet sich seit 2013 der Erforschung und Lehrvermittlung der kommunikativen Produkte, Prozesse und Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Abteilung verantwortet den Bachelorstudiengang Wissenschaft – Medien – Kommunikation sowie den gleichnamigen konsekutiven Masterstudiengang. Die Lehrstühle der Abteilung von Prof. Dr. Annette Leßmöllmann und Prof. Dr. Carsten Könneker verfolgen eine dezidiert interdisziplinäre Forschungsausrichtung, in der u. a. medien- und kommunikationswissenschaftliche, linguistische und psychologische sowie literatur- und filmwissenschaftliche Perspektiven zusammenkommen.

 

Das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation, eine gemeinnützige GmbH, wurde 2012 von der Klaus Tschira Stiftung und dem KIT gegründet. Kooperationspartner ist der Verlag Spektrum der Wissenschaft. Das Institut vermittelt Forschenden und Studierenden die Grundlagen verständlicher und guter Wissenschaftskommunikation mit Nicht-Spezialisten. Das Lehrangebot des NaWik umfasst aktuell neun Seminartypen mit einem einheitlichen didaktischen Konzept – von Schreib- und Präsentationsseminaren bis hin zu Science Slam-Seminaren. Offene Seminare werden am Sitz des NaWik in Karlsruhe durchgeführt; Inhouse-Seminare können bundesweit gebucht werden.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

ne, 18.02.2016
Kontakt:

 

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Chief Communication Officer
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