Presseinformation 009/2015

Flexibel lernen dank digitaler Medien

Professor Norbert Henze erhält Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik des Stifterverbands für herausragendes Engagement in der Hochschullehre
Professor Norbert Henze. (Foto: Emanuel Jöbstl, KIT)
Professor Norbert Henze. (Foto: Emanuel Jöbstl, KIT)

Professor Norbert Henze vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erhält den Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik für herausragendes Engagement in der Hochschullehre. Mit dem Preis würdigt der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Norbert Henzes innovatives, für die Mathematik wegweisendes Lehrkonzept: Der Stochastiker setzt in einer Vorlesung ausschließlich digitale Medien ein. Folien und Videos visualisieren den Stoff, entschleunigen die Lehrveranstaltung und ermöglichen den Studierenden, flexibel zu lernen.

 

In seiner Vorlesung „Einführung in die Stochastik für Studierende des Lehramts Mathematik“ hat Professor Norbert Henze erstmals ein für die Mathematik wegweisendes Konzept verwirklicht: Er verzichtet auf Tafelanschriebe und vermittelt den Stoff ausschließlich über digitale Medien. Die Vorlesungen werden vorab mit der Software LaTeX als Folien produziert und den Studierenden in der Lernplattform ILIAS zugänglich gemacht. So können sie den Stoff gezielt vor- und nachbereiten und die entsprechenden Folien jeweils zur Vorlesung mitbringen. Henze achtet darauf, dass sich die Folien langsam aufbauen und entschleunigt damit die Vorlesungen. Videos der 2014 gehaltenen Vorlesungen wurden sowohl auf dem von Norbert Henze eigens angelegten Youtube-Kanal „Stochastikclips“ als auch auf der Lernplattform iTunes U veröffentlicht.

 

„Angesichts der heute vorhandenen technischen Möglichkeiten und der berechtigten Ansprüche der Studierenden an ein flexibles Lernen halte ich eine herkömmliche Tafelvorlesung für wenig zeitgemäß“, sagt Professor Henze. Er legt Wert auf das Feedback der Teilnehmer. In einer Evaluation der Vorlesung betonten die Studentinnen und Studenten, dass sie dank des neuen Konzepts mit digitalen Medien mehr Zeit hatten, der Vorlesung zu folgen und der Stoff ihnen anschaulicher vermittelt wurde. „Die Stochastikclips und weitere Online-Angebote zum Vor- und Nachbereiten von Lehrveranstaltungen ermöglichen unseren Studentinnen und Studenten ein flexibles Lernen. Damit tragen sie entscheidend zum Studienerfolg bei“, sagt Professor Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT. „Mit Norbert Henze zeichnet der Stifterverband einen engagierten Hochschullehrer aus, der am KIT einer der Vorreiter beim Einsatz solch innovativer Lehr- und Lernformate ist.“ Die hohe Bedeutung digitaler Medien für das forschende Lernen und die wissenschaftliche Weiterbildung am KIT zeigt auch das ZML – Zentrum für Mediales Lernen am KIT, das seit Januar als zentrale Anlaufstelle Lehrende bei der Entwicklung und Umsetzung medialer Formate unterstützt und berät, beispielsweise mit speziellen E-Learning Services.

 

Zu den Stochastikclips auf YouTube:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLfk0Dfh13pBNiIXnOq4xMLi2R2rY0Xt01

 

 

Professor Norbert Henze lehrt bereits seit 1991 an der Fakultät für Mathematik des KIT. Als Professor für Mathematische Stochastik befasst er sich mit den mathematischen Gesetzmäßigkeiten des Zufalls und untersucht die inneren Regeln zufälliger oder regelloser Erscheinungen. Die Stochastik umfasst unter anderem Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik; sie ist eines der anwendungsträchtigsten Gebiete der Mathematik. Zu den Anwendungsgebieten gehören unter anderem Telekommunikation, Finanzmathematik, Versicherungswesen und Meinungsforschung. Norbert Henze ist für die Stochastikausbildung von Studierenden der verschiedenen Mathematikstudiengänge, aber auch der Fachrichtungen Biologie, Geoökologie, Informatik und Maschinenbau verantwortlich. In seinen Lehrveranstaltungen legt er großen Wert auf Anwendungsbeispiele und Wechselbeziehungen mit anderen Fächern.

 

Der Stifterverband sowie die Deutsche Mathematiker-Vereinigung, die Deutsche Physikalische Gesellschaft, die Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Verband für Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland haben den Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften 2014 zum zweiten Mal ausgelobt. Die Gewinner erhalten pro Kategorie 5.000 Euro. Am 5. März 2015 werden die vier Preise in den Kategorien Mathematik, Physik, Chemie und Biolowissenschaften in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften feierlich überreicht.

 

„Hochschulperle digital“ für Mathematik-Podcast des KIT

Anfang dieser Woche hatte der Stifterverband bereits ein weiteres digitales Format der Fakultät für Mathematik des KIT ausgezeichnet: Im Audio-Podcast „Modellansatz“ reden Dozenten der Fakultät mit Studentinnen und Studenten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des KIT darüber, woran sie gerade „tüfteln“. Die Beiträge zeigen, dass hinter vielen alltäglichen Dingen mathematische Lösungen stecken: vom Wasserhahn bis zu automatischen Temporegelungen an Autobahnen, von der Medizintechnik bis zu Mobiltelefonen. Woran die Forscher, Absolventen und Lehrenden in Karlsruhe gerade arbeiten, erfahren Hörerinnen und Hörer hier aus erster Hand. Dem Projekt „Modellansatz“ verlieh der Stifterband jetzt die „Hochschulperle digital“ des Monats Februar. Wie der Stifterverband erklärt, zeigt der Podcast auf anschauliche und unterhaltsame Weise, wie spannend Naturwissenschaft sein kann.

 

Zum Podcast „Modellansatz“:
www.math.kit.edu/ianm4/seite/modellansatz/de

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 05.02.2015
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