Presseinformation 126/2014

KIT-Nachwuchsforscher schreibt KlarText!

Dr. Jan Ungelenk erhält für seinen Artikel „Chemie mit der Kraft der Sonne“ den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft 2014
Dr. h.c. Dr.-Ing. E.h. Klaus Tschira und KlarText!-Preisträger (Chemie) Dr. Jan Ungelenk. (Foto: Klaus Tschira Stiftung)
Dr. h.c. Dr.-Ing. E.h. Klaus Tschira und KlarText!-Preisträger (Chemie) Dr. Jan Ungelenk. (Foto: Klaus Tschira Stiftung)

Für die anschauliche Darstellung seiner Forschungsarbeit erhält Dr. Jan Ungelenk, der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) promoviert hat, den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft, KlarText!, im Fach Chemie. Seine Doktorarbeit befasst sich mit dem Fotokatalysator Zinnwolframat. In einem populärwissenschaftlichen Artikel „Chemie mit der Kraft der Sonne“ stellt Jan Ungelenk die Ergebnisse dar. Klaus Tschira überreicht die KlarText!-Preise am 9. Oktober um 16 Uhr in der Alten Aula der Universität Heidelberg.

 

Die Klaus Tschira Stiftung vergibt den Preis in den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaft und Physik an Nachwuchswissenschaftler, die im Vorjahr eine herausragende Dissertation verfasst hatten und deren Ergebnisse in einem Beitrag von rund drei Seiten allgemein verständlich dargestellt haben. Jeder KlarText!-Gewinner erhält ein Preisgeld von 5 000 Euro. Alle sechs Siegerbeiträge erscheinen in einer Sonderbeilage der populärwissenschaftlichen Zeitschrift bild der wissenschaft.

 

Dr. Jan Ungelenk beschreibt in seinem Artikel „Chemie mit der Kraft der Sonne“ die Suche nach einem neuen Material, mit dem sich Sonnenlicht für chemische Reaktionen noch viel effizienter nutzen lässt als bisher. Solch ein Fotokatalysator, der sichtbares Licht nutzen kann, ist unter anderem für medizinische Anwendungen interessant. In der Theorie erschien Zinnwolframat als ein geeigneter Kandidat. Jan Ungelenk gelang es mithilfe eines Tricks erstmals, die gelbe Variante von Zinnwolframat, die fotokatalytische Eigenschaften besitzt, bei niedriger Temperatur in unerreicht hoher Qualität herzustellen. Dieses gelbe Zinnwolframat ist unter simuliertem Sonnenlicht bis zu 16-fach aktiver als Titandioxid, der heute noch am meisten verwendete Fotokatalysator. In einer Kooperation demonstrierte eine Arbeitsgruppe um PD Dr. Ute Schepers am KIT, dass gelbes Zinnwolframat menschliche Leberkrebszellen unter Belichtung mit blauem Licht zerstört. Seine Forschungsarbeit beschreibt Jan Ungelenk in dem Artikel allgemein verständlich, indem er Fachbegriffe anschaulich erklärt. Außerdem hält er den Spannungsbogen von Anfang bis Ende.

 

Der 1985 geborene Jan Ungelenk studierte Nanostrukturwissenschaft – Nanostructure and Molecular Sciences an der Universität Kassel. Seine Diplomarbeit schrieb er am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg in Stuttgart. Seine am KIT verfasste Doktorarbeit mit dem Titel „Zinnwolframat – ein solar aktivierbarer Fotokatalysator und Übergangsmetallwolframate als nanoskalige Funktionsmaterialien“ wurde von Professor Claus Feldmann betreut. Sie erhielt das Prädikat summa cum laude. Für die Dissertation bekam Jan Ungelenk den Umweltpreis der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen 2013. Seit März 2014 ist Jan Ungelenk Laborleiter (Oxidationskatalyse) bei der BASF SE in Ludwigshafen.

 

Die Klaus Tschira Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sowie die Wertschätzung dieser Fächer in der Öffentlichkeit. Um die Kommunikationskompetenz von Wissenschaftlern zu stärken, hat die Stiftung gemeinsam mit dem KIT das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) in Karlsruhe gegründet.

 

Die weiteren Träger des Klaus Tschira Preises für verständliche Wissenschaft 2014 sind Dr. Karen Linnemannstöns (Fach Biologie, Universität Göttingen), Dr. Sebastian Trimpe (Informatik, ETH Zürich), Dr. Jannik Matuschke (Mathematik, TU Berlin), Dr. Katja Franke (Neurowissenschaft, Universität Zürich) und Dr. Benjamin Thaidigsmann (Physik, Universität Tübingen). Die Preisträger können bei der Stiftung weitere Fördermittel für Projekte in der Wissenschaftskommunikation beantragen. Für den Klaus Tschira Preis 2014 hatten sich insgesamt 170 Nachwuchsforscher beworben. Ihnen allen bietet die Stiftung einen zweitägigen Workshop zum Thema Wissenschaftskommunikation in Heidelberg an.

 

Fotos der Preisträger sind ab 9. Oktober, 14 Uhr, unter http://www.klaus-tschira-preis.info/presse.php erhältlich. Die Siegerbeiträge und die komplette KlarText!-Sonderbeilage gibt es ab 9. Oktober unter http://www.klaus-tschira-preis.info/bdwdownload.php 

 

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 07.10.2014
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Pressesprecherin
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Renate Ries, Leiterin Medien und Kommunikation, Klaus Tschira Stiftung gemeinnützige GmbH, Tel.: +49 6221-533-102, Fax: +49 6221-533-599102, E-Mail:renate ries does-not-exist.klaus-tschira-stiftung de