Presseinformation 144/2013

Nach dem Taifun: Hilfe für die Stadt Tacloban

Benefizveranstaltung am KIT: Spenden für den Wiederaufbau der Universität in Tacloban – wissenschaftliche Vorträge zu tropischen Wirbelstürmen und Schadensanalysen

Der Super-Taifun Haiyan hat schwere Schäden auf den Philippinen verursacht. Zu den am stärksten betroffenen Regionen zählt die Insel Leyte mit der Großstadt Tacloban, in der mehr als 220.000 Menschen leben. Über Fakten zur Katastrophe – vom Entstehen von Wirbelstürmen bis zur Schadensanalyse – informieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT bei einer Benefiz-Veranstaltung am Dienstag, 19.11.2013, um 19.30 Uhr am KIT-Campus Süd (Redtenbacher-Hörsaal, Geb. 10.91), zu der interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. Bei der Veranstaltung, die das KIT-Zentrum Klima und Umwelt organisiert, wird um Spendengelder für den Wiederaufbau der Universität in Tacloban (University of the Philippines Visayas – Tacloban College) gebeten.

 

Derzeit hat die Nothilfe vor Ort oberste Priorität“, sagt der Geograph Jürgen Christmann, der vor seinem Wechsel ans Institut für Geographie und Geoökologie/WWF-Auen-Institut des KIT fünf Jahre als Berater für Geographische Informationssysteme und Fernerkundung an einer Universität in Tacloban arbeitete. „Danach muss aber unmittelbar die Wiederherstellung der Infrastruktur erfolgen, dazu zählt auch der möglichst rasche Wiederaufbau der Bildungseinrichtungen – dabei wollen wir helfen.“ Bei der Veranstaltung berichtet Christmann in einem Bildervortrag über die Katastrophenanfälligkeit der Philippinen – und über seine persönliche Verbundenheit mit Land und Leuten. „Naturereignisse wie Überschwemmungen und Stürme werden zu einer Gefahr, wenn sie den Menschen und seine Güter treffen. Daraus ergibt sich das Risiko, das unter anderem von der geographischen Ausrichtung einer Region (Exposition) und ihrer Verletzlichkeit (Vulnerabilität) abhängt.“

 

Darüber hinaus stellt der Meteorologe Bernhard Mühr vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT das Thema tropische Wirbelstürme vor und beantwortet die Frage, ob solche Wetterereignisse auch in Europa möglich sind. „Haiyan war der viertstärkste jemals beobachtete tropische Wirbelsturm – und der stärkste, der je auf Land traf. Dabei gab es mittlere Windgeschwindigkeiten um 300 Stundenkilometer“, so Mühr. „Die Philippinen liegen in einer besonders von Wirbelstürmen gefährdeten Region der Welt: Jedes Jahr treffen durchschnittlich neun Tropenstürme oder Taifune auf das Inselarchipel.“

 

Für das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM), eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Bereich des Katastrophenmanagements, gibt James Daniell einen Überblick über die Schäden, die der Taifun Haiyan verursacht hat: „14 Millionen Menschen sind von dem Sturm betroffen, das sind deutlich mehr Menschen als in Baden-Württemberg leben. Es gab mehr als 4.000 Tote, eine Million Gebäude sind zerstört oder beschädigt, insgesamt liegen die Schäden voraussichtlich bei mehr als 10 Milliarden Euro“, sagt Daniell zu den ersten Schätzungen des CEDIM am KIT.

 

Über den Katastrophenschutz in Karlsruhe wird Kreisbrandmeister Jürgen Bordt in einem Kurzvortrag informieren, in dem er auch Tipps zur Eigenvorsorge gibt.

 

Bei der Veranstaltung, die das KIT-Zentrum Klima und Umwelt organisiert, wird um Spendengelder für den Wiederaufbau des Tacloban College gebeten.

Spenden hierfür können auch auf folgendes Konto eingezahlt werden:

Empfänger: Karlsruher Institut für Technologie
BW-Bank Karlsruhe
Konto: 7 495 500 149
BLZ: 600 501 01
Verwendungszweck (bitte unbedingt angeben):
PSP 2000 666 666 Uni Tacloban

Im Falle einer Spende über 200 Euro wenden Sie sich bitte per E-Mail an Sabrina Colombo, um eine Spendenbestätigung zu erhalten. Nur Privatspenden möglich.

 

Das Vortragsprogramm
Beginn: 19.30 Uhr

 

Katastrophenschutz im Landkreis Karlsruhe
Jürgen Bordt, Landratsamt Karlsruhe

 

Tropische Wirbelstürme
Bernhard Mühr, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, KIT

 

Schadensanalyse für den Taifun Haiyan
James Daniell, Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM), KIT

 

Tacloban vor und nach Haiyan
Jürgen Christmann, Institut für Geographie und Geoökologie/WWF-Auen-Institut, KIT

 

Das KIT-Zentrum Klima und Umwelt entwickelt Strategien und Technologien zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen: Dafür erarbeiten 660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 32 Instituten Grundlagen- und Anwendungswissen zum Klima- und Umweltwandel. Dabei geht es nicht nur um die Beseitigung der Ursachen von Umweltproblemen, sondern zunehmend um die Anpassung an veränderte Verhältnisse.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le, 15.11.2013
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