Presseinformation 008/2011

Hoher Praxisbezug – quer durch die Disziplinen

Kontaktstudium „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ für Lehrerinnen und Lehrer an Realschulen startet am KIT
Naturwissenschaftliche Methoden entdecken: Das KIT bietet ab sofort eine Weiterbildung für Realschullehrerinnen und -lehrer (Foto: KIT)
Naturwissenschaftliche Methoden entdecken: Das KIT bietet ab sofort eine Weiterbildung für Realschullehrerinnen und -lehrer (Foto: Markus Breig, KIT)

Das Kernfach „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ vermittelt Inhalte der Biologie, Chemie und Physik an Realschulen nicht mehr allein im Unterricht der Einzelfächer, sondern auch aus der Perspektive einer übergreifenden praxisnahen naturwissenschaftlichen Bildung. Lehrerinnen und Lehrer des Fachs unterstützt das Kontaktstudium NWA „Naturwissenschaftliches Arbeiten“, das jetzt am KIT gestartet ist. Unter anderem bietet es Lernmodule zu Themen wie Energie, Stoffe, Information und „Raumschiff Erde“.

Moderner naturwissenschaftlicher Unterricht geht über ein punktuelles Vernetzen der Disziplinen hinaus – und betrachtet Themen übergreifend aus den Blickrichtungen von Biologie, Chemie und Physik. Der Fächerverbund „Naturwissenschaftliches Arbeiten (NWA)“ ist seit 2004 Kernfach für alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 an Realschulen. Er überwindet Fächergrenzen mit einem ganzheitlichen Ansatz, die typischen Methoden des naturwissenschaftlichen Arbeitens sind dabei das verbindende Element. „Realschullehrkräfte haben zunächst einzelne Fachdisziplinen studiert“, sagt Minsterialrat Gerald Machner, Referent für Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. „Das Kontaktstudium unterstützt sie bei der Gestaltung eines modernen, interdisziplinären Unterrichts“. Der erste Kurs mit 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern begann am 19. Januar und läuft bis Dezember 2011, weitere Kurse werden in den Jahren 2011 bis 2015 eingerichtet.  
Die Qualifizierungsmaßnahme ist als Blended-Learning-Angebot konzipiert, in dem sich Online- und Präsenzphasen abwechseln. Sie umfasst eine Internet-Plattform mit Modulen zu zentralen Themen des naturwissenschaftlichen Arbeitens wie Energie, Stoffe, Information und „Raumschiff Erde“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden hier von fachinhaltlichen und fachdidaktischen Teletutorinnen und -tutoren betreut. Dazu kommen vier zweitägige Präsenzveranstaltungen, bei denen der Erwerb methodisch-didaktischer und experimenteller Kompetenzen im Mittelpunkt steht. Das Fernstudienzentrum im House of Compentence (HoC) des KIT stellt die virtuelle Lernumgebung zur Verfügung und betreut die Veranstaltung technisch und organisatorisch. „Nebeneffekt des Arbeitens mit der Online-Plattform ist, dass die Lehrerinnen und Lehrer auch ausprobieren, welche Funktionen sie später in ihrem eigenen Unterricht einsetzen können“, sagt Daniel Weichsel, Geschäftsführer des Fernstudienzentrums.

Als Voraussetzung für ein solches Weiterbildungsangebot nennt Gerald Machner die gute Kooperation zwischen Schule und Hochschule: „Lebenslanges, berufsbegleitendes Lernen erfordert periodisch wissenschaftlichen Input. Lehrkräfte brauchen immer wieder Zugang zu neuen Erkenntnissen.“ Das baden-württembergische Kultusministerium setzt dabei auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem KIT: Von 2003 bis 2005 lief bereits das Kontaktstudium „Naturwissenschaften“ für Hauptschulen und Werkrealschulen, 2006 folgte das Kontaktstudium „Naturwissenschaft und Technik (NWT)“ am Gymnasium.

Dritter Kooperationspartner beim Kontaktstudium NWA sind die Chemieverbände Baden-Württemberg, die dem naturwissenschaftlichen Arbeiten gerade an Realschulen einen hohen Stellenwert einräumen. „Das neue Angebot vernetzt nicht nur die Lehrkräfte untereinander, sondern ermöglicht auch einen Austausch mit Industrievertretern, den man in anderen Fortbildungen nicht bekommt“, sagt Daniel Weichsel.

 

Im Dialog mit der Gesellschaft entwickelt das KIT Lösungen für große Herausforderungen – von Klimawandel, Energiewende und nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen bis hin zu Künstlicher Intelligenz, technologischer Souveränität und demografischem Wandel. Als Die Universität in der Helmholtz-Gemeinschaft vereint das KIT wissenschaftliche Exzellenz vom Erkenntnisgewinn bis zur Anwendungsorientierung unter einem Dach – und ist damit in einer einzigartigen Position, diese Transformation voranzutreiben. Damit bietet das KIT als Exzellenzuniversität seinen mehr als 10 000 Mitarbeitenden sowie seinen 22 800 Studierenden herausragende Möglichkeiten, eine nachhaltige und resiliente Zukunft zu gestalten. KIT – Science for Impact.

le, 19.01.2011

 

Christian Könemann
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