Presseinformation 005/2010

Richtiger Umgang mit Naturkatastrophen

Geologieprofessor John F. Dewey spricht beim 2. Geo-KIT-Symposium über Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis als Herausforderung für Mensch und Politik.
Zerstörerische Naturgewalten sind Thema des 2. Geo-KIT-Symposiums (Foto: KIT)
Zerstörerische Naturgewalten sind Thema des 2. Geo-KIT-Symposiums (Foto: KIT)

Naturkatastrophen sind unvermeidlich – viele ihrer Konsequen-zen nicht. Wie sich die Menschheit besser auf Erdbeben oder Vulkanausbrüche einstellen kann, schildert am Dienstag, 26. Januar, um 18 Uhr Oxford-Emeritus John F. Dewey im Großen Bauingenieur-Hörsaal, Baumeister-Platz 1, Geb. 10.50, Campus Süd des KIT. Der englische Vortrag ist Teil des 2. Geo-KIT-Symposiums, einer  Kooperationsveranstaltung des Instituts für Angewandte Geowissenschaften und des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale.

Der Tsunami in Südostasien im Jahr 2004 oder die aktuelle Erdbebenkatastrophe in Haiti offenbaren die Zerstörungskraft unseres Planeten. Seit viereinhalb Milliarden Jahren ist die Erde episodisch oder in periodischen Zeitabständen von einer Reihe Naturkatastrophen unterschiedlicher Art, Dauer und Intensität bedroht. Ursachen sind die inneren Kräfte der Erde (zum Beispiel Erdbeben und Vulkanausbrüche) oder des Sonnensystems (zum Beispiel Meteoriteneinschläge).

Geologieprofessor John Frederick  Dewey im „Außeneinsatz“ (Foto: privat)

Geologieprofessor John Frederick Dewey im „Außeneinsatz“ (Foto: privat)

 

In seinem öffentlichen Vortrag „Natural Geohazards – Governmental and Individual Responsibility“ geht John F. Dewey auf verschiedene Beispiele von Erdbeben, Erdrutschen, Vulkanausbrüchen und Tsunamis ein. Zentrale Herausforderung für die Menschheit ist dabei, so der Geologieprofessor, die präzise Vorhersage solcher Ereignisse. Kontinuierliche Aufzeichnungen von Messdaten und deren Modellierung für unterschiedliche Zeitskalen von ein, über zehn bis zu 1000 Jahren sowie das Verständnis der geologischen und physikalischen Prozesse können zu wirtschaftlicher, politischer und humanitärer Schadensminderung beitragen. Voraussetzung hierfür sei jedoch ein effektiver Wissenstransfer von der Forschung zu den Betroffenen sowie ein stärkeres individuelles und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Naturkatastrophen, beispielsweise bei der Besiedelung gefährdeter Gebiete.

John Frederick Dewey, geboren 1937, ist Emeritus der Universität Oxford und Professor für Geologie an der University of California. Der Strukturgeologe ist ein führender Vertreter der Theorie der Plattentektonik, nach der die Lithosphäre (Erdkruste und oberer Erdmantel) aus etwa 20 starren Platten besteht, die sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten relativ zueinander bewegen. Dewey ist eine Autorität auf dem Gebiet der Entstehung und Entwicklung von Gebirgsketten und Fellow der britischen Royal Society.

Zum 2. Geo-KIT-Symposium „New Ideas of Plate Tectonic Problems“ am KIT gehört neben dem öffentlichen Abendvortrag ein Fach-Workshop über zwei Vormittage, bei dem  John F. Dewey aktuelle Erkenntnisse über die mechanischen Prozesse an Plattengrenzen vorstellt. An diesen auf Kontinenten oder am Boden von Ozeanen verlaufenden Plattengrenzen wird Gesteinskruste  „geschaffen“ oder „verschluckt“. Die genauere Kenntnis dieser Mechanismen ist notwendig, um Naturkatastrophen wie Erdbeben besser verstehen zu können. Das Geo-KIT-Symposium wird durch den Kompetenzbereich Erde und Umwelt des KIT finanziell gefördert, es bietet eine Diskussionsplattform für Studierende und Wissenschaftler des KIT um sich mit prominenten, international herausragenden Geowissenschaftlern auszutauschen.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

jm, 18.01.2010
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