Presseinformation 16/2008

Lernen und leben – der Campus der Zukunft

Interdisziplinäres Projekt untersucht räumliche Anforderungen der Studierenden
Lernort Universität
Lernort Universität: die Bedürfnisse der Studierenden ändern sich(Foto: ORL)

Reiner Ort des Lernens oder auch Raum für Kultur- und Freizeitangebote? Was Studierende von ihrem Umfeld an der Universität erwarten, untersuchen Stadtplaner und Soziologen der Universität Karlsruhe (TH) in einer gemeinsamen Studie: 60 Studierende dokumentieren dazu über zwei Wochen, wie sie den Campus nutzen. Die Ergebnisse des Projekts „mycampus-ka.de“ könnten dann in die künftige Raumplanung einfließen.

Ob Studierende nach den Vorlesungen nach Hause oder zum Hochschulsport gehen, ob sie in einer Gruppe im Freien oder allein in der Bibliothek lernen, ob sie wenige Stunden oder den ganzen Tag an der Universität verbringen – Fragen wie diese untersucht das interdisziplinäre Projekt „mycampus-ka.de“ des Instituts für Orts-, Regional- und Landesplanung (ORL) und des Instituts für Soziologie. Es soll die Anforderungen der Studierenden an den Lernraum Universität herausarbeiten und Hinweise auf eine zeitgemäße Gestaltung liefern.

Methodischer Schwerpunkt der Untersuchung ist ein Diary-Verfahren: Vom 26. Mai bis 8. Juni beschreiben 60 Studierende in einem Tagebuch, wie sie sich räumlich und zeitlich auf dem Gelände der Universität bewegen. „Dabei spielen unterschiedliche Studienmotive und individuelle Lebenssituationen eine Rolle“, erklärt Professorin Michaela Pfadenhauer: „Wohnt jemand in Campusnähe oder muss er morgens erst einmal anreisen? Hat er einen durchstrukturierten Tag oder einen mit vielen Freiräumen?“ Die Soziologin, die sich am House of Competence (HoC) mit dem Wissenserwerb beschäftigt, beobachtet auch, dass sich die Anforderungen mit dem Lernen selbst ändern: „Der Trend geht zum gemeinsamen Erarbeiten in der Gruppe. Dazu brauchen wir künftig die passenden Räume.“ Das Rektorat der Universität und das HoC finanzieren die Studie gemeinsam.

„Das Projekt ist für die Universität eine Chance herauszufinden, was die Studierenden brauchen“, sagt Professorin Kerstin Gothe vom ORL. Dabei ginge es nicht nur darum, Mängel festzustellen. „Wir wollen auch die vorhandenen räumlichen Stärken – wie die phänomenale Lage zwischen Kaiserstraße und Stadtwald – ins rechte Licht setzen.“ Das sei durchaus auch wörtlich zu verstehen, so Gothe. Sie könne sich beispielsweise vorstellen, dass die Studie dazu anregt, ein Licht- oder Grünkonzept für den Campus zu erarbeiten. Parallel zu „mycampus-ka.de“ bieten die Institute der Fakultät für Architektur im Sommersemester mehrere Lehrveranstaltungen rund um das Thema Campus an.

Das Tagebuch, in dem die Studierenden ihre Wege an der Universität dokumentieren, bietet neben einer vorgegebenen Zeitleiste auch einen offenen Teil für Ergänzungen, Beschreibungen oder Fotos. Die Ergebnisse dieser Erhebung sollen im Herbst vorliegen. Anschließend könnten weitere Umfragen – beispielsweise unter den Beschäftigten oder auf dem Gelände des Forschungszentrums – die Studie ergänzen. Auch die Stadt Karlsruhe hat Interesse an einem Austausch signalisiert.

Studierende, die ein Campus-Tagebuch führen möchten, können sich bis zum 30. April per E-Mail bei Alexa Kunz bewerben.

Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gehen die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum Karlsruhe zusammen. Gemeinsam arbeiten hier 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro.

Mit KIT entsteht eine Institution international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. KIT soll Attraktionspunkt für die besten Köpfe aus der ganzen Welt werden, neue Maßstäbe in Lehre und Nachwuchsförderung setzen und das führende europäische Zentrum in der Energieforschung bilden. Im Bereich der Nanowissenschaften will KIT eine weltweit führende Rolle einnehmen. Ziel von KIT ist es, einer der wichtigsten Kooperationspartner für die Wirtschaft zu sein.


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le, 16.04.2008
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