Windenergietestfeld startet mit Forschung

Im Forschungsprojekt WINSENTvalid untersucht das KIT gemeinsam mit Partnern den Betrieb von Windkraftanlagen in bergigem Terrain
Aufbau eines Windrads am Windenergietestfeld WINSENT auf der Schwäbischen Alb. ZSW/David Arzt
Aufbauarbeiten am Windenergietestfeld WINSENT auf der Schwäbischen Alb bei Stötten im Landkreis Göppingen. (Foto: ZSW/David Arzt)

Komplexe Turbulenzen und Strömungen in bergigem Gelände können Windkraftanlagen beeinträchtigen oder sogar beschädigen. Um den Ausbau der Windenergie auch an diesen schwierigen Standorten voranzutreiben, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit Partnern das Windenergietestfeld WINSENT (Wind Science and Engineering Test Site in Complex Terrain) auf der Schwäbischen Alb errichtet. Es besteht aus zwei Windenergieanlagen sowie vier 100 Meter hohen Beobachtungsmasten, die nun als weltweit einzigartiges Feldlabor dienen. 

Den Boden-Bauwerk-Wechselwirkungen auf der Spur

„Am KIT messen und analysieren wir vor allem die Boden-Bauwerk-Wechselwirkungen“, sagt Joachim Ritter vom Geophysikalischen Institut des KIT. Um diese zu untersuchen, installierten die Forschenden unter den Fundamenten der Anlagen geotechnische Messinstrumente, die auch die kleinsten Bewegungen während des Betriebs dokumentieren. „Damit beobachten wir nun vor Ort die Fundamentbewegungen und die damit verbundene Anregung von Bodenbewegungen. Ziel ist es, die zugrunde liegende Mechanik besser zu verstehen, um die Emissionen solcher Bewegungen, die auch mit Seismometern erfasst werden, an zukünftigen Windkraftanlagen zu minimieren.“ 

Aktuell werden die Arbeiten im Forschungsprojekt WINSENTvalid durchgeführt, an dem auch das Institut für Bodenmechanik und Felsmechanik des KIT beteiligt ist. Zukünftig plant das KIT die Beteiligung an weiteren Forschungsprojekten im Windenergietestfeld. WINSENT wurde von den Partnern des süddeutschen Windenergie Forschungsclusters WindForS aufgebaut und wird vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) koordiniert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie förderte das Projekt mit rund 12,7 Millionen Euro. Weitere 1,9 Millionen Euro kamen vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

mhe, 29.09.2023