Umweltforschung: Besseres Wassermanagement soll Moore retten

Die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker informierte sich vor Ort über ein Projekt des Aueninstituts am KIT
Natur- und Landschaftsschutzgebiet Rastatter Bruch Christian Damm, KIT
Forschende des KIT untersuchen den Zustand des Rastatter Bruchs, ein Niedermoor am Oberrhein, um sein Fortbestehen zu sichern. (Foto: Christian Damm, KIT)
Beschreibung siehe Bildunterschrift Markus Breig, KIT
Thekla Walker (l.) und Christian Damm beim Besuch der Landesumweltministerin am Aueninstitut des KIT. (Foto: Markus Breig, KIT)

Als Kohlenstoffsenke und Lebensraum erbringen Moore wichtige Ökosystemleistungen für Mensch und Umwelt, sie sind jedoch auch durch zahlreiche Einflüsse, wie etwa Austrocknung, bedroht. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersuchen deshalb den Zustand des Niedermoors Rastatter Bruch am Oberrhein in Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt. Ziel ist es, Optionen für ein verbessertes Wassermanagement zu bewerten, um das Niedermoor, seine Pflanzen, Tiere und Lebensräume sowie Kohlenstoffvorräte im Boden zu sichern. Über das Projekt des Aueninstituts des KIT informierte sich die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker am 5. September 2023 direkt vor Ort.

Forschende entwickeln Handlungsempfehlungen, um künftig das Austrocknen von Mooren zu verhindern

„Wir untersuchen zunächst den Ist-Zustand der Vegetation, der Moorböden und des Wasserhaushalts“, sagt Christian Damm vom Aueninstitut. „Aus den Daten entwickeln wir zusammen mit dem Institut für Wasserbau und Gewässerentwicklung des KIT ein Grund- und Oberflächenwassermodell, um herauszufinden, ob mit den verfügbaren Wassermengen eine wirksame Vernässung möglich ist.“

Für diese wollen die Forschenden außerdem den Nutzen von Regenabwasser aus Siedlungen untersuchen, um Handlungsempfehlungen für ein besseres Wassermanagement zu entwickeln. „Die Austrocknung bewirkt schon jetzt einen Abbau des Moorbodens, der als Klimagas in die Atmosphäre entweicht. Um die wichtigen Ökosystemleistungen unserer Moore zu erhalten, müssen wir die Entwässerung unserer Gesamtlandschaft in Abstimmung mit allen Nutzenden, wie der Landwirtschaft, sinnvoller regulieren“, so Damm. „Mittel- und langfristig ist es außerdem unverzichtbar, den Klimawandel zu begrenzen – nicht nur die Entwässerung ist das Problem, sondern primär die fortlaufende Erhitzung.“

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg fördert das Projekt aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale mit rund 166 000 Euro. Das Regierungspräsidium fördert mit etwa 44 000 Euro. Projektlaufzeit ist April 2022 bis März 2025.

swi, 06.09.2023