Klimawandel: Auswirkungen von Wiederaufforstung auf Niederschläge im Sahel

Forschende des KIT untersuchen, wie sich eine Renaturierungsinitiative im afrikanischen Sahel auf Niederschläge vor Ort auswirkt
Vegetation in der Sahelzone mit niedrigem Baum- und Strauchbewuchs
Forschende des KIT untersuchen Wiederaufforstungsprogramme in Afrika auf ihren Nutzen für den Niederschlag. (Foto: Harald Kunstmann, KIT)

Wälder und Aufforstungen spielen eine zentrale Rolle im Klimaschutz, da sie einen großen ökologischen und vielfältigen sozialen Nutzen haben können. So möchte auch etwa die pan-afrikanische Initiative „Great Green Wall“ eine grüne Mauer aus Wald zwischen der Sahara und dem Sahel errichten, um die Degradierung von Land zu mildern. Bei solchen Aufforstungsprogrammen wird häufig zusätzlich gehofft, mit dem neuen Wald und der erhöhten Verdunstung gleichzeitig auch mehr Niederschläge zu generieren. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben nun anhand der vorgeschlagenen Landnutzungsänderungen untersucht, wie sich die Great Green Wall auf den Niederschlag in Afrika auswirkt.

Die Forschenden setzten für ihre Untersuchung ein komplexes globales Klimamodell ein, das regional die vorgeschlagene Aufforstung simuliert und ihre Rückkopplung mit der Atmosphäre beschreibt. „Wir konnten regionale Änderungen im Niederschlagsverhalten ableiten, diese sind aber statistisch nicht signifikant“, sagt Harald Kunstmann vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen. „Daraus lässt sich ableiten, dass die Aufforstung durch die Initiative – anders als gehofft – in dieser Region keine zusätzlichen Niederschläge generiert.“ Unabhängig davon sei der ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Nutzen einer solchen Initiative hilfreich, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.

swi, 06.07.2023