Klimaforschung: Mit KI-Methoden Veränderungen der Stratosphäre besser vorhersagen

Studie über die Stratosphäre verringert Unsicherheiten in zukünftigen Klimawandelprognosen
Himmel mit Wolken
Dank KI-Methoden konnten Forschende des KIT und internationaler Partnereinrichtungen die Entwicklung der Wasserstoffkonzentration in der Stratosphäre genauer vorhersagen. (Foto: Gabi Zachmann, KIT)

Die Ozonschicht, die sich in der Stratosphäre befindet, schützt das Leben auf der Erde vor schädlicher ultravioletter Sonnenstrahlung. Ein Anstieg des Wasserdampfs in der Stratosphäre könnte den Klimawandel verstärken und die Regeneration der Ozonschicht verlangsamen. Vorhersagen darüber, wie sich die Wasserdampfkonzentration entwickeln wird, sind allerdings von Unsicherheiten geprägt. Ein internationales Team angeführt vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat nun ein statistisches Lernverfahren entwickelt, das Informationen aus Satellitenbeobachtungen mit modernsten Klimamodelldaten kombiniert. Es berechnet die Veränderungen des Wasserdampfs in der Stratosphäre bei globaler Erwärmung und soll die Unsicherheiten verringern. Die Ergebnisse wurden in Nature Geoscience veröffentlicht.

Großer Einfluss auf die Erholung der Ozonschicht unwahrscheinlich

„Klimamodellberechnungen über den Anstieg der Wasserdampfkonzentration durch die globale Erwärmung sind mit großen Unsicherheiten behaftet, da die stattfindenden Prozesse sehr komplex sind und die Zeitspanne, in der hochwertige Satellitenbeobachtungsdaten vorliegen, relativ kurz ist“, sagt Peer Nowack vom Institut für Theoretische Informatik des KIT. Mithilfe des datengesteuerten Ansatzes kombiniert mit Maschinellem Lernen sind die Forschenden nun in der Lage, die Beobachtungen sehr effektiv zu nutzen, um diese Unsicherheiten zu verringern.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die stratosphärische Wasserdampfkonzentration mit der globalen Erwärmung ansteigen wird. Allerdings sind große Veränderungen, welche die Erholung des Ozons erheblich verzögern könnten, höchst unwahrscheinlich“, so Nowack. Um sich auf die Klimakrise und ihre Folgen vorzubereiten, bedarf es konkreter Informationen über das Ausmaß des globalen Wandels in den kommenden Jahrzehnten. Die Studie der Forschenden helfe dabei, sinnvolle politische Entscheidungen treffen zu können.

swi, 27.06.2023