Lernen für Industrie 4.0

Die Digitalisierung der industriellen Produktion erfordert grundlegend neue Kompetenzen. Ein Projekt am KIT erschließt, was berufliche Lernfabriken dazu beitragen können
Labor der Gewerblichen Schule Göppingen Gewerbliche Schule Göppingen
Mit Handlungsempfehlungen für den Wissenstransfer in Lernfabriken stärkt das Projekt WB@Lernfabriken den Lernort Berufsschule (4.0-Lernfabrik der Gewerblichen Schule Göppingen; Foto: Lars Windelband)

Kann man Industrie 4.0 lernen? Die Antwort lautet: Selbstverständlich – wenn Lernumgebung und Lehrkonzept stimmen. Als Klassenzimmer der Wahl für vernetzte, durchdigitalisierte und von Künstlicher Intelligenz durchzogene Produktionsprozesse gelten sogenannte Lernfabriken. Angesiedelt an Berufsschulen bilden sie die neuen 4.0-Umgebungen anwendungsnah nach – ähnlich einem Flugsimulator in der Ausbildung zur Pilotin oder zum Piloten.

Lehrkonzepte für Lernfabriken an berufsbildenden Schulen stecken allerdings noch in den Kinderschuhen. Hier setzt das vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium geförderte berufspädagogische Projekt WB@Lernfabriken an. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd erarbeiten hier, in Zusammenarbeit mit der Allianz Industrie 4.0, konkrete Handlungsempfehlungen für Berufsschulen und Unternehmen.

„Schon jetzt können wir feststellen, dass Unternehmen und Berufsschulen enger zusammenarbeiten müssen, um das Potenzial beruflicher Lernfabriken für die Industrie-4.0-Weiterbildung auszuschöpfen“, sagt Projektleiter Lars Windelband vom Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik des KIT. „Im Projekt haben wir deshalb beides im Blick: die Nutzung von Lernfabriken durch Berufsschulen und in der betrieblichen Weiterbildung.“ Abschließende Erkenntnisse werden bis Mitte des Jahres erwartet.

jha, 07.03.2023