Atmosphärenforschung: Besseres Treibhausgas-Monitoring für Deutschland

Mithilfe eines Monitoringsystems sollen Quellen und Senken von Treibhausgasen in Deutschland zukünftig besser erfasst und überwacht werden.
Luftaufnahme über der Autobahn A5
Mithilfe eines Integrierten-Treibhausgas-Monitoringsystems wollen Forschende zukünftig einen besseren Überblick über Quellen und Senken der Treibhausgase in Deutschland haben (Foto: Markus Breig, KIT)

Wo genau Treibhausgase in Deutschland freigesetzt und aufgenommen werden, wollen Forschende zukünftig mit einem Integrierten Treibhausgas-Monitoringsystem (ITMS) besser erfassen und überwachen. Das System ist eine gemeinsame Entwicklung mehrerer deutscher Forschungseinrichtungen, darunter das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Forschenden des KIT nehmen insbesondere die biologischen Quellen und Senken der Treibhausgase in den Blick.

„Gerade auch mit Blick auf mögliche Maßnahmen ist es extrem wichtig, dass wir räumlich und zeitlich noch detaillierter wissen, woher Treibhausgasemissionen genau kommen“, sagt Ralf Kiese vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT. Quellen und Senken biologischen Ursprungs berechnet sein Team anhand prozessbasierter Simulationsmodelle. In Zusammenspiel mit Schätzungen zu Emissionen aus Verkehr und Industrie soll das ITMS es möglich machen, zwischen Emissionen aus fossilen Quellen, der Land- und Forstwirtschaft sowie natürlichen Quellen wie Feuchtgebieten zu unterscheiden.

„Damit können wir konkrete Maßnahmen zur Senkung lokaler Emissionen bewerten“, so Kiese. Das ITMS wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Zu den weiteren Beteiligten zählen das Max-Planck-Institut für Biogeochemie, der Deutsche Wetterdienst, das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen, das Institut für Physik der Atmosphäre des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie das Umweltbundesamt und das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz.

ase, 27.10.2022