Hochbau: Rohrleitungen per Smartphone dokumentieren

Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickeln verbesserte Methoden für automatisierte und digitale Abbildung von Rohrleitungen in Hochbauprojekten
Rohrleitungen
Mit verbesserten Bildgebungsverfahren konnten die Forschenden die derzeitige Fehlermarge beim Fortschritt von Rohrleitungsarbeiten um etwa 70 Prozent verbessern. (Foto: Reza Maleek, KIT) Textblock-Bild vertikal 29487

Das Laserscanning ist eine effiziente Methode, um Rohrleitungen in komplexen Industrieanlagen dreidimensional auszumessen und abzubilden. Mit den dabei gewonnenen Daten, auch Punktwolken genannt, entsteht in einem computergestützten System ein digitales Abbild des Bestands. Die Genauigkeit dieser Punktwolken kann jedoch stark variieren, ihre manuelle Bearbeitung ist oft unpraktisch, und in der Bauplanung ist der Umgang mit ihnen noch neu. Forschende des KIT haben in Zusammenarbeit mit der University of Calgary neue Methoden entwickelt, mit denen sich die Punktwolken automatisiert erstellen und verarbeiten lassen. Darüber berichten sie in der Zeitschrift Automation in Construction.

„Für die Erstellung der Punktwolken verwenden wir Videos, die mit Smartphones aufgenommen wurden“, erklärt Reza Maalek, Juniorprofessor für Digital Engineering and Construction am Institut für Technologie und Management im Baubetrieb des KIT. Das neue automatisierte Verfahren ermittelt zunächst die optimale Anzahl von Bildern, um eine ausreichende Genauigkeit und Auflösung der Punktwolken zu erreichen. Die Rohre werden dann automatisch aus diesen Punktwolken erkannt, um sowohl den Fortschritt als auch das Bestandsmodell digital zu dokumentieren.

Bewertung unter Labor- und Baustellenbedingungen

Die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Verfahren wurde unter Laborbedingungen mit sechs Rohren und auf einer Baustelle mit 58 Rohren getestet. „Wir haben festgestellt, dass durch die vorgeschlagene Methode der Fortschritt von Rohrleitungsarbeiten auf der Baustelle um etwa 70 Prozent genauer geschätzt werden kann. Gleichzeitig reduziert sich die Gesamtzeit für die Datenerfassung und -analyse vor Ort um etwa 30 Prozent“, so Maalek.

ase, 29.07.2021