Medizin: Erhöhte Wirksamkeit bei Leukämiebehandlung

Forschende des KIT klären Wege der Resistenzentwicklung auf
Zellen im Tiermodell
Membranrezeptoren (gelb) dienen als Vermittler der Venetoclaxresistenz (Foto: Patricia Muschong, KIT)Textblock-Bild vertikal 29269

Die akute myeloische Leukämie (AML), im Volksmund Blutkrebs, ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems. AML ist bei Erwachsenen eine der häufigsten akuten Leukämieformen mit der schlechtesten Prognose. Eine intensive Chemotherapie ist meist aufgrund ihrer Toxizität nicht möglich. Zwar gab es einen Durchbruch mit dem Medikament Venetoclax, jedoch entwickelten einige Patientinnen und Patienten eine gegen diese Form der Therapie eine Resistenz. Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist es nun gelungen, die Signalwege zu verstehen, die an dieser Resistenzbildung beteiligt sind. Über die Ergebnisse berichtet das Team in der Fachzeitschrift Blood.

„Wir konnten dadurch die verantwortlichen Verbindungen in den untersuchten Zellen gezielt angreifen und damit der Resistenzbildung entgegenwirken“, so Véronique Orian-Rousseau vom Institut für Biologische und Chemische Systeme des KIT. Für die Ausbildung der Resistenz bei der Behandlung mit Venetoclax sind Stammzellen im Knochenmark verantwortlich. In seiner Arbeit zeigte das Wissenschaftsteam, dass für die Resistenzbildung die Aktivierung eines bestimmten Signalwegs relevant ist und dass auch bestimmte Moleküle beteiligt sind. „Mithilfe von Tiermodellen wie Zebrafisch und Maus konnten wir nachweisen, dass die Blockierung dieses Signalwegs die Zellen für eine Behandlung mit Venetoclax sensibilisiert“, so Orian-Rousseau.

rli, 30.06.2021