Energiewende: Plattform für klimaneutrale Technologien gestartet

Deutsch-kanadische Kooperation soll Forschungsinfrastrukturen eng verzahnen und Entwicklungszyklus von Energiematerialien beschleunigen
Edelkraftstoff aus dem Minireaktor
CO2-neutrale Kraftstoffe sind einer der Technologiebausteine, auf denen der Fokus der neu eingerichteten deutsch-kanadischen Plattform GC-MAG liegt. (Foto: Laila Tkotz, KIT)

Um schnellstmöglich Materialien für klimaneutrale Energietechnologien von morgen zu entwickeln, wurde das German-Canadian Materials Acceleration Centre (GC-MAC) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der kanadischen Regierung gegründet. Neben dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sind das Forschungszentrum Jülich, Natural Resources Canada und der kanadische National Research Council am Projekt beteiligt.

Ziel der neuen Plattform ist es, die Forschungsinfrastrukturen beider Länder eng zu verzahnen und mit automatisierten robotergesteuerten Plattformen, Künstlicher Intelligenz und computergestütztem Materialdesign den Entwicklungszyklus von Energiematerialien drastisch zu beschleunigen. Der Fokus liegt insbesondere auf der Produktion von Wasserstoff, sowie auf CO2-neutralen Kraftstoffen und der Energiespeicherung.

Am KIT werden hierzu Methoden des Maschinellen Lernens in der Forschungsgruppe „Artificial Intelligence for Materials Sciences“ (AiMat) unter der Leitung von Pascal Friederich von den Instituten für Nanotechnologie und für Theoretische Informatik entwickelt. Diese können zum einen Materialsimulationen beschleunigen, mit denen ein Einblick in den atomaren Aufbau funktioneller Materialen möglich wird. Zum anderen werden sie bei der autonomen Steuerung von robotergestützten Plattformen zum Einsatz kommen. Dies wird dazu beitragen, neue Materialien für zukünftige nachhaltige Energietechnologien beschleunigt und effizient zu entwickeln. Das Gesamtprojekt hat einen Umfang von 6 Millionen Euro über 5 Jahre und wird vom BMBF mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Davon entfallen 500 000 Euro an das KIT.

sfo, 27.05.2021