Neues Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik entsteht

Studierende sollen Prozess von der Idee bis zum fertigen Projekt begleiten können - Trumpf fördert Projekt
Von links:Dr. Thomas Rettich (Trumpf), Professor Thomas Hirth, Professor Sven Matthiesen, Professor Holger Hanselka (alle KIT), Professor Thomas Schneider und Dr. Heinz-Jürgen Prokop (beide Trumpf)
Dr. Thomas Rettich (Trumpf), Professor Thomas Hirth, Professor Sven Matthiesen, Professor Holger Hanselka (alle KIT), Professor Thomas Schneider und Dr. Heinz-Jürgen Prokop (beide Trumpf) (v.l.n.r.). (Foto: Anastasiya Sultanova, KIT)

Mit dem Lern- und Anwendungszentrums Mechatronik (LAZ) entsteht am KIT bis 2023 ein Zentrum für die Produktentwicklung, in dem Studierende den ganzen Prozess von der Produktidee bis zur Inbetriebnahme des fertigen Produktes und auch die Fertigungstechnik erleben können. Die Firma Trumpf beteiligt sich an der Finanzierung für den Neubau und stellt modernste digitalisierte Werkzeugmaschinen und Software für die Blechbearbeitung im studentischen Produktentwicklungszentrum zur Verfügung. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben das Unternehmen mit Sitz im schwäbischen Ditzingen und das KIT am Freitag, 16. Oktober, unterzeichnet. Pro Semester werden bis zu 1 000 Studierende auf IT-Lösungen für die Blechkonstruktion und Fertigungsplanung sowie die passenden Maschinen zugreifen können.

„Als einzige deutsche Exzellenzuniversität mit nationaler Großforschung bieten wir unseren Studierenden hervorragende Studienbedingungen“, sagt Professor Holger Hanselka, Präsident des KIT. „Es gehört zu unserem Spirit, dass alle Lernenden schon früh im Studium an spannenden Forschungsprojekten teilhaben und so die ganze Vielfalt von Wissenschaft und Technik erleben. Das LAZ bietet dafür im Bereich der Produktentwicklung weltweit einzigartige neue Möglichkeiten.“

„Das Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik bietet eine einzigartige Verzahnung zwischen Forschung, Lehre und industrieller Anwendung. Die Studierenden können dort ihr theoretisches Wissen auf Fragestellungen aus der Praxis anwenden und dabei modernste Fertigungstechnologie nutzen. Gleichzeitig verankern wir digitale Ansätze des Konstruierens in Blech bereits in der Ausbildung und stärken so den Maschinenbau-Standort Baden-Württemberg“, sagt Heinz-Jürgen Prokop, CEO Trumpf Werkzeugmaschinen.

„Ob ein Produkt gut oder schlecht konstruiert wurde, zeigt sich erst in der Nutzung. Gut Konstruieren kann nur, wer die Konsequenzen seines Handelns bezüglich der Funktion erlebt und versteht. Das ist wichtig, weil Konstruktionskompetenz im Erleben und Reflektieren des eigenen Handelns in der Konstruktion am selbst entwickelten Produkt entsteht“, sagt Sven Matthiesen, Professor für Gerätekonstruktion und Maschinenelemente am IPEK – Institut für Produktentwicklung des KIT. „Mit den Trumpf-Fertigungsmaschinen im LAZ und dem Zugang zu Ihrer Inhouse-Fertigungstechnik gewinnen wir den durchgängigen Datenzugang über den kompletten Produktentstehungsprozess“, so Matthiesen, der das Nutzungskonzept im LAZ entwickelt hat. „Solche Möglichkeiten hätte ich meinem Studium auch gerne gehabt!“

Im Zuge der auf zehn Jahre angelegten Partnerschaft stellt Trumpf dem LAZ Mittel, Maschinen sowie IT- und Produktionskapazitäten zur Verfügung. Baubeginn des LAZ ist März kommenden Jahres. Der Neubau entsteht am gegenwärtigen Standort des Nusselt-Hörsaals, der jetzt abgerissen wird.

mex, 19.10.2020