Open Codes: Leben in digitalen Welten

Im Rahmen der Ausstellung „Open Codes“ im ZKM sind Installationen zu sehen, die von Wissenschaftlern des KIT geschaffen wurden.
Die Ausstellung "Open Codes: Leben in digitalen Welten" ist bis zum 05.08.2018 im ZKM zu sehen (Foto: Felix Grünschloß/ZKM)

Durch die Digitalisierung wird unser Leben immer mehr von digitalen Codes bestimmt: Sie stecken in Suchmaschinen, Wettervorhersagen oder Klimamodellen, sie machen die moderne Medikamentenentwicklung, digitale Fotografie, Filmtricks oder auch Fotografien von fernen Planeten möglich. Die Ausstellung „Open Codes: Leben in digitalen Welten“ am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe präsentiert bis zum 05.08.2018 Kunstwerke und wissenschaftliche Arbeiten, die sowohl auf analogen wie auch auf digitalen Codes basieren. Das KIT ist an verschiedenen Elementen der Ausstellung beteiligt.

Professor Jörn Müller-Quade vom Institut für Theoretische Informatik (ITI) des KIT präsentiert sein Werk „Code beautiful like a clock“, das die Arbeitsweise von Computerprogrammen ästhetisch erfahrbar machen soll. Das Exponat ist eine Art „digitaler Triptychon“: Links befindet sich der Programmcode, wobei der momentan ausgeführte Befehl hervorgehoben wird. In der Mitte wird die Ausführung der Codezeile im Prozessor dargestellt und rechts werden die Ergebnisse visualisiert. Da die Verarbeitungsgeschwindigkeit über einen Drehregler verlangsamt werden kann, wird mit dieser Installation die sonst unsichtbare Wirkungsweise von Code wie in einem mechanischen Uhrwerk erfahrbar.

Die Installation „OpinionMap: What Should One Eat?“ visualisiert die Meinungsvielfalt zu Thema menschlicher Ernährung auf einer interaktiven Karte. Unterschiedliche Positionen sind dabei als „Länder“ wie „Vegetaristan“ dargestellt und werden so in ihren Proportionen und Relationen sichtbar. Die Zuschauer können mit der Karte interagieren und sich auch selbst verorten, indem sie an einer kurzen Umfrage teilnehmen. Erstellt wurde die Installation von dem interdisziplinären Projekt OpMAP, das gemeinsam vom Institut für Theoretische Informatik und dem Institut für Technikzukünfte des KIT durchgeführt wird und sich mit der Implementierung von algorithmischen Methoden zur Analyse und Darstellung komplexer Debatten und Meinungslandschaften beschäftigt.

kes / del / mhe, 23.10.2017