Elektromobilität: Autos laden ohne Stecker

Projekt BIPoLplus, an dem das KIT beteiligt ist, untersucht das kabelloses Laden von Elektroautos mit Hilfe induktiver Energieübertragung.

Was bei Zahnbürsten bereits funktioniert, soll bald auch für Elektrofahrzeuge in Serie gehen: kabelloses Laden mit Hilfe induktiver Energieübertragung. Vor allem an öffentlichen Stromtankstellen verschwindet dann eine Stolperfalle; auch schmutzige und beschädigte Kabel sind kein Thema mehr. Die Partner des KIT im Projekt BIPoLplus (Berührungsloses, induktives und positionstolerantes Laden) kommen nun zu einer positiven Bilanz der Machbarkeit.

„Die Fahrzeugbatterie wird durch magnetische Kopplung zwischen zwei Spulen, die sich jeweils im Asphalt und im Fahrzeugunterboden befinden, kontaktlos geladen“, erklärt Katharina Knaisch vom Institut für Fahrzeugsystemtechnik des KIT, die das passende Spulendesign unter Berücksichtigung von Bauraum-, Gewichts- und Sicherheitsaspekten ausgelegt hat. Bei einer Ladeleistung von 22 Kilowatt kann ein kleineres Elektroauto in 45 Minuten vollständig geladen werden. Ein magnetfeldbasiertes Positionierverfahren unterstützt den Fahrer beim zentimetergenauen platzieren auf der Ladestation, wobei selbst bei einem Versatz von 10 Zentimetern noch eine optimale Ladeeffizienz gegeben war.

Ein weiterer Aspekt, der vom Institut für Elektroenergiesysteme und Hochspannungstechnik des KIT erforscht wurde, war die Auswirkung der Ladeinfrastruktur auf die Auslastung von suburbanen Verteilnetzen. Das Projekt BIPoLplus wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Spitzenclusters Elektromobilität Süd-West mit insgesamt rund 5,1 Millionen Euro gefördert.


kes, 01.12.2016