KIT führt Leitlinien zum Umgang mit generativer KI ein
Mit seinem am Montag dieser Woche gefassten Beschluss zur Einführung von "Leitlinien zum Einsatz generativer KI" ebnet das Präsidium des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) den Weg für eine Integration jener KI-Systeme, die neue Inhalte erzeugen können, statt nur bestehende Daten zu analysieren oder zu klassifizieren. Anders als vergleichbare Papiere nehmen die Karlsruher Leitlinien mit Forschung, Lehre, Transfer, Administration und Infrastruktur sämtliche Arbeitsbereiche einer Universität in den Blick.
„Der rasante Aufstieg generativer KI-Tools wirft auch im Hochschulsystem neue Fragen auf. Mit seinen KI-Leitlinien setzt das KIT ein klares Zeichen: Wir gestalten den digitalen Wandel aktiv, verantwortungsbewusst und zukunftsgerichtet“, sagt Professorin Kora Kristof, Vizepräsidentin Digitalisierung und Nachhaltigkeit des KIT. „Generative KI ist eine große technologische Chance, und wir bieten dazu auch KI-Tools und Unterstützung an. Unser Ziel ist es, diese Chance zu nutzen und dabei wissenschaftliche Integrität, ethische Verantwortung und Datenschutz konsequent zu wahren.“
Dreiklang aus Regelwerk, Kompetenzvermittlung und Werkzeugen
Gegenüber dem grundstürzenden Potenzial generativer KI tendieren deutsche Hochschulen zu einem eher vorsichtigen, regelbasierten Umgang. Den faszinierenden neuen Möglichkeiten etwa beim wissenschaftlichen Schreiben, bei der Ideenfindung oder bei der Automatisierung von Verwaltungsaufgaben stehen gravierende Bedenken entgegen, im Hinblick auf Plagiate oder Datenschutzverstöße ebenso wie auf eine Abwertung akademischer Leistungen insgesamt.
Auch die Leitlinien des KIT bewegen sich – im Einklang mit Empfehlungen etwa der Helmholtz-Gemeinschaft oder der EU – in diesem Spannungsfeld. Sie ermutigen zur Nutzung generativer KI-Tools, verpflichten Nutzende jedoch auch, KI-Ergebnisse kritisch zu bewerten, geltende Datenschutz- und Urheberrechtsbestimmungen zu respektieren sowie die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis einzuhalten. Dem damit einhergehenden neuen Bedarf an digitaler Bildungskompetenz begegnet das KIT mit Fortbildungsangeboten wie dem Innovationsraum für generative KI, die Mitarbeitende und Studierende „genKI-fit“ machen sollen.
jha, 02.07.2025