Klimaforschung: Treibhausgasemissionen in Europa im Blick

Mit Langzeitbeobachtungen zum Stoff- und Wärmeaustausch von Grünland beteiligt sich das KIT an der europaweiten Forschungsinfrastruktur ICOS.

Auf der Weltklimakonferenz COP21 in Paris hat sich die Welt auf verbindliche Klimaziele geeinigt. Hierfür werden jedoch weiterhin flächendeckende und langfristige Klimadaten benötigt. Einen Beitrag dazu wird die Europäische Kommission nun mit dem „Integrated Carbon Observation System“ (ICOS) leisten: eine länderübergreifende Forschungsinfrastruktur für Langzeitbeobachtungen des Kohlenstoffkreislaufs und der Treibhausgasemissionen. Sie ist die Grundlage für eine vollständige europäische Kohlenstoffbilanz und deren Langzeitbeobachtung.

Im Ökosystemprogramm von ICOS leistet das KIT mit dem Institut für Meteorologie und Klimaforschung in Garmisch-Partenkirchen einen wichtigen Beitrag. In ihren Langzeitbeobachtungen zum Stoff- und Wärmeaustauch von Grünland beschäftigen sie sich mit Fragen der Entwicklung von Treibhausgas-Quellen und -Senken, etwa im Alpenvorland, einer besonders klimasensitiven Region Deutschlands. ICOS integriert weitverzweigte Beobachtungsnetze für Atmosphäre, Landökosysteme und Meere. Standardisierte Messungen werden über ganz Europa verteilt durchgeführt – an hohen Türmen und Ökosystem-Messstationen von der Arktis bis zum Mittelmeer sowie an Messplattformen im Ozean und auf Forschungs- und Handelsschiffen im Nordatlantik und in der Ostsee.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat für 5 Jahre Mittel in Höhe von 16 Millionen Euro bereitgestellt, mit denen wesentliche Teile der deutschen Infrastruktur von ICOS in Form von hochpräzisen Dauer-Messstationen für atmosphärische Treibhausgase aufgebaut werden.

Weitere Informationen zum Ökosystemprogramm von ICOS


11.01.2016