"Forum for the Future of Nuclear Energy" besuchte das KIT

Eine Delegation des "Forum for the Future of Nuclear Energy" des Europaparlaments in Straßburg besuchte am Mittwoch, 19. Mai, das Karlsruher Institut für Technologie.
Europaparlamentarier zu Besuch am KIT

Die Delegation unter Leitung der Europaabgeordneten und Vorsitzenden des Forums Edit Herczog bestand aus zehn Abgeordneten des Europaparlaments sowie zwei Vertretern von FORATOM, eines europäischen Forums der kerntechnischen Industrie. Der Besuch stand unter dem Titel "Kerntechnische Forschung und Ausbildung in Deutschland".

Dr. Peter Fritz, Vize-Präsident für Forschung und Innovation des KIT, erläuterte die Mission des KIT als Großforschungseinrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft und Universität des Landes Baden-Württemberg unter spezieller Betonung der Energieforschung. Für die etwa 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KIT-Zentrum Energie steht die gesamtheitliche Betrachtung des gesellschaftlich wichtigen Themas des Energiekreislaufs an vorderster Stelle.

Als eines der größten Energieforschungszentren Europas bündelt das KIT technik- und naturwissenschaftliche, aber auch wirtschafts-, geistes- und sozialwissenschaftliche sowie rechtswissenschaftliche Kompetenzen. Grundlegende und angewandte Forschung zu allen relevanten Energien werden für Industrie, Haushalt, Dienstleistungen und Mobilität verknüpft.

Dr. Fritz diskutierte die sieben Topics des KIT-Zentrums Energie: Energieumwandlung, Erneuerbare Energien, Energiespeicherung und -verteilung, Effiziente Energienutzung, Fusionstechnologie, Kernenergie und Sicherheit sowie Energiesystemanalyse. Anschließend gab Dr. Joachim Knebel, Leiter des Programms Nukleare Sicherheitsforschung (NUKLEAR), einen Überblick über die kerntechnische Forschung und Ausbildung in Deutschland und am KIT. Die Arbeiten spannen einen weiten Bogen von Reaktorsicherheit, Entsorgungsfragen und Strahlenschutzforschung bis hin zu innovativen Sicherheits- und Entsorgungskonzepten wie zum Beispiel der Transmutation.

Danach wurde das Flüssigmetalllabor KALLA sowie die Prototypverglasunganlage PVA besichtigt. Die Abgeordneten zeigten sich beeindruckt von der wissenschaftlichen Infrastruktur und den in internationaler Kooperation durchgeführten Arbeiten. Dem Aspekt der Nachwuchsförderung am KIT zollte Herczog besonderen Respekt. In enger Zusammenarbeit mit der kerntechnischen Industrie, den Energieversorgern und der Europäischen Kommission leistet KIT einen wesentlichen Beitrag zur universitären Ausbildung von Nachwuchskräften und zur Doktorandenausbildung.

Die Abschlussdiskussion leiteten zwei Vorträge ein: Dr. Hans-Josef Zimmer, Technikvorstand der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, referierte über die Rolle der Kernenergie in Deutschland und Europa aus Sicht eines Energieversorgers; Dr. Rolf Linkohr, ehemaliges Mitglied des Europaparlaments und studierter Physiker und physikalischer Chemiker, begeisterte mit einem Referat über die spezielle deutsche Wahrnehmung der Kernenergie.

20.05.2011