Kindergesundheit: Fitnessbarometer 2025 mit Licht und Schatten
Nach dem „Coronaknick“ der Jahre 2020 bis 2022 erholt sich die körperliche Leistungsfähigkeit der Kinder in Baden-Württemberg. Zugleich erweisen sich Bewegungsarmut und überhöhter Medienüberkonsum als dauerhafte Problemlagen. Zu diesem Ergebnis gelangt das seit 2012 jährlich vorgelegte „Fitnessbarometer“ der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
Für die aktuellen Befunde absolvierten 7 584 Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren an 305 baden-württembergischen Orten einen standardisierten Motorik-Test. Die in Kitas, Schulen und Vereinen erhobenen Daten zu Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination wertete ein Forschungsteam am Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) des KIT aus.
Überwiegend erfreuliche Bewegungswerte, Alarm beim Gewicht
„Wir freuen uns sehr, dass wir beim Fitnessbarometer 2025 wieder positive Botschaften haben“, sagt Professor Klaus Bös, Testautor und Distinguished Senior Fellow am IfSS. „Die Ergebnisse für die motorischen Fähigkeiten verbessern sich wieder und erreichen für Koordination und Kraft sogar leicht bessere Werte als vor Corona. Dagegen ist der Abwärtstrend bei der Ausdauer vermutlich die Folge einer Kombination aus veränderten Bewegungsmustern und einem Bedeutungsverlust von Outdoor-Aktivitäten zugunsten von Bildschirmzeit.“
Ein Grund zur Sorge ist die Entwicklung beim Gewicht. Mehr als jedes sechste getestete Kind zwischen acht und zehn Jahren erwies sich als übergewichtig, davon 6,5 Prozent als adipös. Auffällig ist der häufige Gewichtssprung nach dem Ende der Kindergartenzeit. Gesundheitsexpertinnen und -experten sehen dies als Hinweis darauf, dass dem Grundschulalter mehr Aufmerksamkeit in Bezug auf Bewegungsförderung geschenkt werden sollte.
jha, 22.05.2025