Klimawandel: Frühwarnsystem für Infektionskrankheiten

Forschende des KIT wollen dabei helfen, Krankheiten, die durch Insekten wie Sandmücken übertragen werden, besser zu erkennen und zu bekämpfen
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Sandmücken übertragen Krankheiten. Durch den Klimawandel werden sie auch in den nördlichen Breitengraden zu einem Problem.

Als Folge des Klimawandels breiten sich krankheitsübertragende Insekten auch in Europa immer weiter aus. Sandmücken etwa überwintern im Gegensatz zu anderen Moskitos, die als ausgewachsene Tiere den Winter überleben, im Larvenstadium. Dies macht sie anfälliger für kalte klimatische Bedingungen – und zu einem Profiteur milderer Winter. Wie sich klimatische Veränderungen auf die Verbreitung solcher Krankheitsüberträger und somit auch auf die Häufigkeit von Infektionen auswirken, wollen Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit internationalen Partnern in dem Projekt CLIMOS untersuchen.

„Um die Ausbreitung der Insekten zu überwachen und Infektionsrisiken rechtzeitig zu erkennen, entwickeln wir deshalb ein Frühwarnsystem“, sagt Maria Maia vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des KIT. „Mithilfe von KI-Algorithmen erstellen wir präzise Modelle, mit denen wir Vorhersagen über die Verbreitung von Sandfliegen in Echtzeit treffen und monatliche Prognosen unter den vorherrschenden und möglichen Klimabedingungen erstellen.“ Gemeinsam mit verschiedenen Interessengruppen wollen die Forschenden außerdem verschiedene Zukunftsszenarien entwickeln, um künftige gesundheitliche und klimatische Trends zu analysieren.

Das Frühwarnsystem soll Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Gesundheitsorganisationen und -politik, sowie Tierärztinnen und -ärzten und auch Bürgerinnen und Bürger unterstützen als auch soziale und Kosten-Nutzen-Bewertungen ermöglichen.

25.10.2022, swi