Bauplanung: Infrastrukturprojekte ganzheitlich bewerten

Umfassende Datenanalyse ermöglicht es, ökonomische und ökologische Folgen bereits bei der Planung von Straßen- und Brückenbauten zu berücksichtigen
Digitales Modell einer Autobahnbrücke.  Verschiedene Icons verweisen auf zusätzliche Informationen, z. B.  zu Materialien oder Kosten.
Ganzheitlich bewerten: Bereits bei der Planung von Infrastrukturprojekten lassen sich mit einer umfassenden Datenanalyse ökonomische und ökologische Folgen berücksichtigen. (Grafik: Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine, KIT)
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Um Infrastrukturprojekte bereits bei der Planung auf ihre Nachhaltigkeit zu prüfen, müssen Ökobilanzen und Kostenrechnungen den gesamten Lebenszyklus betrachten. Die dazu erforderlichen Daten wurden bisher selten und mit großem Aufwand händisch erfasst. Im Projekt IntegPlan haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit der Durth Roos Consulting GmbH Bestandsdatenbanken analysiert. Anschließend haben sie untersucht, ob sich diese Daten mit BIM-Modellen verknüpfen lassen. Building Information Modeling (BIM) ist eine Arbeitsmethode, um geometrische und zusätzliche Informationen, etwa zu Materialien oder Kosten, in einem digitalen Modell zu speichern.

„So konnten wir Teile der Brücken- und Straßeninfrastruktur hinsichtlich Herstellungskosten, Austauschzyklen und Umweltauswirkungen vorbilanzieren“, erklärt Matthias Müller von der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine des KIT. „Mithilfe von Algorithmen können wir diese Daten für eine ganzheitliche Bewertung von Bauprojekten verwenden. Zukünftig können so wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen von Infrastrukturprojekten berechnet werden und in die Entscheidungsfindung einfließen.“ Mit der fortschreitenden Digitalisierung des Planungprozesses ließen sich diese Lebenszyklusanalysen automatisieren, so Müller.

Das Projekt „IntegPlan – Aufbereitung von Verkehrs-, Straßen- und Bauwerksdaten zur BIM-basierten integralen Bewertung der Planung von Infrastrukturprojekten“ wurde durch die Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 97 500 Euro über die Projektlaufzeit von März 2021 bis Februar 2022 durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

sfo, 08.06.2022