Klimaschutz: Mobiler Energieanhänger ersetzt Dieselgenerator

Das mobile Energiesystem MoSolFCA1 versorgt die Klimaforschung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) am Campus Alpin mit grünem Strom
Der mobile Energieanhänger im Feldeinsatz
Der Energieanhänger MoSolFCA1 kombiniert Photovoltaik, Brennstoffzelle und Lithium-Ionen-Speicher für eine mobile Stromversorgung bei jedem Wetter. (Foto: Frank Neidl, KIT)

Ob beim Musikfestival im Freien oder auf der Baustelle – in Sachen mobiler Stromversorgung sind Dieselgeneratoren heute der Standard. Bislang galt das auch für wissenschaftliche Messkampagnen, etwa um Instrumente zur Erdsystembeobachtung zu betreiben. „Dabei entstehen allerdings CO2 sowie Feinstaubemissionen“, sagt Frank Neidl, Leiter der Informationstechnologie am Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen. „Für unsere Forschung messen wir kleinste Unterschiede der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Dieselgeneratoren verfälschen diese Messungen, außerdem sind sie klimaschädlich. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie haben wir uns deshalb um eine CO2-freie Alternative bemüht.“

Nach weniger als einem Jahr Entwicklungszeit konnte im Frühjahr das emissionsfreie Mobile Solar FuelCell Aggregate (MoSolFCA1) in Betrieb genommen werden, das in einem gemeinsamen Projekt mit der UMSTRO GmbH entwickelt wurde. Das neuartige Stromaggregat zur hybriden Energieerzeugung ist in einem Fahrzeuganhänger untergebracht und besteht aus sechs Photovoltaikmodulen mit einer Gesamtleistung von 3 Kilowatt, einem Brennstoffzellen-Modul mit einer Leistung von 8,4 Kilowatt sowie einer Lithium-Ionen-Batterie mit 10 Kilowattstunden Speicherkapazität.

„Durch die Kombination von Wasserstoffbrennstoffzelle und Photovoltaik, zusammen mit dem Energiespeicher zur nächtlichen Pufferung, kann der Energieanhänger Tag und Nacht sowie bei jedem Wetter betrieben werden“, sagt Projektleiter Julian Suteu von UMSTRO. In den vergangenen Monaten wurde das Stromaggregat von Forschenden des KIT Campus Alpin bereits im Feldeinsatz erprobt und hat dabei 550 Kilowattstunden Solarenergie produziert. „Dieselgeneratoren bekommen damit eine emissionsfreie Alternative. Das gilt natürlich nicht nur für die Forschung“, so Neidl.

mhe, 18.11.2021