Forschung und Innovation: Künftige Herausforderungen bewältigen

Führende Organisationen skizzieren in einem Appell an Bund und Länder sechs Handlungsfelder, um das Wissenschafts- und Innovationssystem in Deutschland zukunftsfähig zu machen
Hochleistungsrechner Karlsruhe Amadeus Bramsiepe, KIT
Exzellente Ausstattung für Forschung und Innovation: Der Hochleistungsrechner Karlsruhe (HoreKa) gehört zu den schnellsten und energieeffizientesten in Europa. (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)

Die Erfolgsgeschichte des in nur neun Monaten entwickelten Impfstoffes gegen SARS-CoV 2 durch das deutsche Unternehmen BioNTech in Zusammenarbeit mit dem Konzern Pfizer zeigt, welche Höchstleistungen in Deutschland in Extremsituationen erbracht werden können. Leider ist dies ein Ausnahmebeispiel, denn im Normalbetrieb der deutschen Wissenschafts- und Innovationslandschaft gibt es durchaus Defizite. In einer gemeinsamen Stellungnahme  appellieren nun 24 Organisationen aus Forschung und Industrie an Bund und Länder, das Wissenschafts- und Innovationssystem in Deutschland zukunftsfähig und somit agiler, ambitionierter und resilienter zu machen – darunter auch TU9, die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland, und die Helmholtz-Gemeinschaft, denen das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) angehört.

„Wir brauchen in Deutschland ein schnelles und anpassungsfähiges Innovationssystem, das mit der Dynamik unserer Welt auch bei unsicheren Randbedingungen Schritt hält und das uns die Möglichkeit eröffnet, nicht nur reagieren, sondern auch gestalten zu können“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Das hat uns auch die Corona-Pandemie eindrücklich gezeigt, es gilt aber ganz genauso für die großen Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende, die unsere Gesellschaft sehr stark beeinflussen. Erfolgreich bewältigen können wir diese Mammutaufgaben nur, wenn Wissenschaft und Wirtschaft eng vernetzt sind und ineinandergreifen. Nur so können wir innovative Lösungen aus der Forschung schnell in die Anwendung und zu den Menschen bringen.“

In dem Appell werden sechs Handlungsfelder skizziert, die dabei von zentraler Bedeutung sind:

  • Forschung und Innovation prioritär behandeln;
  • Schneller, entschlossener und vernetzter handeln;
  • Talente gewinnen und exzellente Ausstattung sicherstellen;
  • Start-up-Förderung und Transfer vorantreiben;
  • Digitale Transformation voranbringen sowie
  • Forschung und Innovation zu Kernthemen der EU machen.

Stellungnahme „Wissenschafts- und Innovationssystem: Die nächste Ausbaustufe zünden“ (PDF)

sfo, 14.10.2021