Notfallrettung: Neue Technologien zum Aufspüren verschollener Flugzeuge

Flugzeug beim Start
Um die Überlebenschancen bei Flugzeugabstürzen zu verbessern, arbeiten Forscher des KIT an einer neuen Software. (Foto: Laila Tkotz, KIT)

Ein Absturz ist der Albtraum jedes Flugreisenden. Noch schlimmer: Das Flugzeug ist nach dem Unglück nicht auffindbar und somit keine Hilfe möglich. So geschehen mit dem Malaysia-Airlines-Flug 370: 2014 verschwand eine Boeing 777 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking aus der Überwachung der Flugverkehrskontrolle – das Flugzeug gilt seitdem als vermisst. Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) arbeiten an Technologien, welche die Überlebenschancen bei Flugzeugunglücken verbessern.  
Damit Rettungsmannschaften verunglückte Flugzeuge zukünftig noch zuverlässiger aufspüren können, werden die Maschinen mit einer neuen Generation von Notrufsendern ausgestatten, die bei einem Absturz ein Notsignal mit Angabe der Position per Satellit absetzen und später ein dauerhaftes Peilsignal aussenden, um Rettungskräfte zur Notfallstelle zu leiten. Dieser Austausch ist allerdings relativ umständlich und teuer, da die Geräte fest im Flugzeug verbaut sind.

Um die Nachrüstung zu vereinfachen, entwickeln Forscher am KIT eine Software für die Steuerung der Funktechnik, die einfach nur aufgespielt werden muss. „So sind die Geräte beliebig an neue Standards anpassbar und neue Funktionalitäten ohne teuren Austausch der Hardware möglich“, sagt Laurent Schmalen vom Institut für Nachrichtentechnik des KIT. „Auch arbeiten wir an einer Übertragung von Zusatzinformationen auf den Peilfrequenzen, die dem Rettungsteam zum Beispiel Angaben über die Anzahl der Verletzten liefern.“

Am Projekt zur Entwicklung eines Low Power Emergency Locator Transmitter ist die Firma Becker Avionics GmbH beteiligt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund 400 000 Euro für das KIT gefördert.

mex, 03.08.2021