Klimawandel: Planungshilfen für Klimaschutz und Klimaanpassung in Hessen
In einem interdisziplinären Forschungsprojekt haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit ihren Partnern vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung in Dresden ein innovatives Planungsinstrument für das Land Hessen entwickelt. Ziel ist es, Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen in der Raumplanung gezielt zu unterstützen. Das Projekt kombiniert Methoden der Fernerkundung, Künstlichen Intelligenz (KI), Geodatenanalyse und planerische Expertise. Die Ergebnisse sind grundsätzlich auch für andere Bundesländer übertragbar.
KI erkennt Dächer, Vegetation und Wasserflächen
Mithilfe eines KI-gestützten Fernerkundungsmodells erfassten die Forschenden die gesamte Landbedeckung Hessens in einer Auflösung bis zu 20 Zentimetern. Das Modell erkennt präzise Dächer, versiegelte Infrastrukturen wie Straßen und Brücken, teilversiegelte und unversiegelte Flächen, Vegetationshöhen sowie Wasserflächen. Diese Daten bilden die Grundlage für weitere Detailanalysen.
„Mit unseren Ergebnissen schaffen wir eine objektive, hochaufgelöste Grundlage für Entscheidungen, die Land, Regionen und Kommunen dabei unterstützt, Maßnahmen gezielt zu planen“, erklärt Dr. Sina Keller vom Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (IPF) des KIT. „Uns war es wichtig, dabei auf möglichst frei verfügbare Daten zurückzugreifen und so den ersten Baustein für ein Monitoring-System auf Basis moderner Fernerkundungsverfahren zu legen.“
Potenziale für Photovoltaik und Klimaschutz
Neben der Klimaanpassung analysierten die Forschenden auch Potenziale für den Klimaschutz. Ein mehrschichtiges Analysemodell identifizierte geeignete Flächen für Freiflächen-Photovoltaik unter Berücksichtigung von Naturschutz und Gewässern. Zudem haben sie größere Parkplätze mithilfe von KI hinsichtlich ihrer Eignung für Photovoltaik klassifiziert.
Das Projekt finanzierte das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum.
jho, 21.08.2025