Presseinformation 142/2019

Hochschulen und Studierende in Baden-Württemberg fordern solide Finanzierung

Landesweiter Aktionstag „no science, no future“ – KIT unterstützt die Forderungen von Landesrektorenkonferenz und Landes-ASten-Konferenz
Mit der Kampagne „no science no future“ fordern Landesrektorenkonferenz und Studierende in Baden-Württemberg mehr finanzielle Unterstützung, um Qualität und Innovationskraft der Hochschulen zu sichern (Grafik: LRK)
Mit der Kampagne „no science no future“ fordern Landesrektorenkonferenz und Studierende in Baden-Württemberg mehr finanzielle Unterstützung, um Qualität und Innovationskraft der Hochschulen zu sichern (Grafik: LRK)

Die Hochschulen in Baden-Württemberg übernehmen immer mehr Aufgaben in Forschung, Lehre und Innovation, dennoch liegt auf diesen Bereichen kein Schwerpunkt im kommenden Doppelhaushalt des Landes. Die Universitäten in Baden-Württemberg fordern, dass die Landesregierung bei den vorgesehenen Mitteln im kommenden Hochschulfinanzierungsvertrag (2021-2025) entscheidend nachbessert: mit 100 Millionen Euro jährlich – um die Qualität der Forschung und damit auch die Innovationskraft Baden-Württembergs zu erhalten. Bei einem landesweiten Aktionstag setzen sich heute, 30. Oktober 2019, die Studierenden an vielen Standorten, so auch auf dem Karlsruher Schlossplatz, für eine solide Finanzierung ihrer Hochschulen und damit für gute Studienbedingungen ein.

 

 

„Wir unterstützen die Forderungen der Landesuniversitäten und der Studierenden nachdrücklich“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Jeder Euro, den wir heute in die Lehre und den wissenschaftlichen Nachwuchs investieren ist wichtig, um die Innovationskraft des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Baden-Württemberg im nationalen und internationalen Vergleich zu stärken und auszubauen. An dieser Stelle zu sparen, hieße, die enorme Leistungsfähigkeit der Universitäten und die Chancen für unsere Studierenden ernsthaft zu gefährden.“

 

 

„Für das KIT hat die forschungsorientierte Lehre herausragende Bedeutung, derzeit arbeiten wir aber am Limit“, ergänzt Professor Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten. „Ohne eine solide, dem Leistungsspektrum angepasste Grundfinanzierung können wir die jetzigen Angebote in Forschung und Lehre nicht aufrechterhalten.“ Auch die Verfasste Studierendenschaft des KIT sieht dringenden Handlungsbedarf: „Mit dem Anstieg der Studierendenzahlen seit 2013 hält die derzeitige Hochschulfinanzierung nicht mit“, so An Tang, Referent für Äußeres des AStA am KIT. „Die steigenden Ausgaben für Digitalisierung und Hochschulbau werden die Hochschulen belasten und die Studierenden werden diesen Qualitätsverlust zu spüren bekommen.“

 

 

Kundgebung auf dem Schlossplatz heute, 30.10.2019, ab 11 Uhr

 

Die Studierendenvertretungen des KIT und weiterer Karlsruher Hochschulen, haben heute, 30. Oktober, mit einer Kungebung den landesweiten Aktionstag „no science no future“ unterstützt. Für das Präsidium des KIT sprach Vizepräsident Alexander Wanner bei der Kundgebung auf dem Schlossplatz.

 

 

Innovationskraft erhalten: Universitäten fordern Sondermittel

 

Vier Exzellenzuniversitäten, zwölf Exzellenzcluster, 172 000 Studierende und 1,2 Milliarden Euro Drittmittel pro Jahr zeigen die Leistungsstärke der Landesuniversitäten in Baden-Württemberg. Eine solide Grundfinanzierung oder Defizite der Infrastrukturkosten können diese Erfolge jedoch ebenso wenig abdecken wie die bisher geplanten Ausgaben des Landes: Laut LRK sollen im Jahr 2021 alle neun Landesuniversitäten zusammen Sondermittel von rund acht Millionen Euro erhalten, um Aufgaben in den Bereichen Digitalisierung, wissenschaftlicher Nachwuchs sowie Innovation, Klimaschutz und Gründerkultur zu bewältigen. Die Gelder reichen jedoch nicht aus, um im bisherigen Umfang den hochqualifizierten Nachwuchs auszubilden, den das Land zwingend braucht, um ein Hochtechnologiestandort zu bleiben. Die Universitäten hatten daher sachlich begründet Sondermittel in Höhe von 172 Millionen Euro gefordert.

 

 

Konkret soll sich die Grundausstattung aller Hochschulen um mindestens 1 000 Euro pro Studentin und Student erhöhen. Um die allgemeine Kostensteigerung über die Jahre auszugleichen, ist es laut LRK zudem unabdingbar, dass die Landesregierung die Grundfinanzierung der Hochschulen um drei Prozent jährlich aufstockt.

 

 

Die Landes-ASten-Konferenz Baden-Württemberg (LAK) schließt sich der LRK an und fordert weiterhin, dass die Finanzierung auf zehn Jahre angesetzt wird, um den Hochschulen Planungssicherheit zu geben. Auch sollen die Mittel für Hochschulbau, Barrierefreiheit und Sanierung sowie Promotion, Digitalisierung, Gleichstellung und Diversität aufgestockt werden. 

 

 

Weitere Informationen:

 

Pressemeldungen der LRK

www.lrk-bw.de/index.php/pressemitteilungen

 

Webseite zur Kampagne “no science no future”

nosciencenofuture.de

 

Broschüre “no science no future”

nosciencenofuture.de/noSciencenoFuture-Broschuere.pdf

 

Stellungnahme der Landes-ASten-Konferenz zu den Verhandlungen eines Hochschulfinanzierungsvertrags nach 2020

lastuve-bawue.de/lak/beschluesse

 

 

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

swe, 30.10.2019
Kontakt:

 

Margarete Lehné
Pressesprecherin (kommissarisch)
Tel: +49 721 608-41105
Fax: +49 721 608-43658
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