Presseinformation 102/2017

Studierende auf Vermessungstour im Schwarzwald

Projektübung mit Tradition: 125 Jahre Hauptvermessungsübungen – deutschlandweit einmaliges Konzept in geodätischen Studiengängen
Feinnivellement – hochpräzises Messen von Höhenunterschieden – an der Linachtalsperre (Foto: GIK)
Feinnivellement – hochpräzises Messen von Höhenunterschieden – an der Linachtalsperre (Foto: GIK)

In Stadtplanung und Stadtentwicklung, bei der Navigation und beim Vernetzen von Daten sind Geodäten und Geoinformatiker heute genauso gefragt wie bei der klassischen Vermessung und Grenzfestlegungen. Der frühe Praxisbezug ist wesentliches Merkmal des Studiengangs „Geodäsie und Geoinformatik“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – und er hat Tradition: Seit 125 Jahren finden im Schwarzwald die Hauptvermessungsübungen statt. Auch in diesem Juli sind die studentischen Teams des KIT unterwegs, erheben Daten für topographische Karten, planen eine Baulandumlegung und üben sich im Präzisionsvermessen bei der Überwachung einer Talsperre.

 

Zur Geodäsie zählen heute Bereiche wie Fernerkundung, geodätische Sensorik und Satellitengeodäsie; die Geoinformatik befasst sich mit Datenstrukturen und Algorithmen zur Verarbeitung von Geodaten. „Wir brauchen beispielsweise riesige Datenmengen und komplexe Modelle, um die Wasserversorgung für Megastädte zu gewährleisten“, erläutert Dr. Manfred Juretzko, einer der Koordinatoren der zwei Wochen dauernden Hauptvermessungsübung (HVÜ). 

 

 

Die HVÜ ist seit 1892 verpflichtender Bestandteil des Ausbildungsplans in den entsprechenden Studiengängen in Karlsruhe: Heute sind dies der Bachelor- und der Masterstudiengang „Geodäsie und Geoinformatik“, zuvor war es der Diplomstudiengang „Vermessungswesen“. „Mit dieser langen Geschichte ist das Konzept der HVÜ am KIT bundesweit einmalig für geodätische Studiengänge“, so Juretzko. Fachlich bearbeiten die Studierenden abhängig von ihrem Wissensstand in drei aufeinander aufbauenden Modulen praxisnahe Projekte in verschiedenen Schwierigkeitsgraden (HVÜ I, HVÜ II, Schätztheorie und projektbezogene Datenanalyse). Die Übung endet im Masterstudium mit der anspruchsvollen Aufgabe „Geodätische Überwachung Linachtalsperre im Südschwarzwald“. Die Projekte vertiefen nicht nur die fachlichen Kompetenzen der Studentinnen und Studenten. Zudem stärken Teamarbeit und weitgehend freie Zeit- und Arbeitseinteilung bei der Umsetzung die überfachlichen Qualifikationen sowie die Persönlichkeitsentwicklung. Für dieses Konzept der HVÜ erhielt das Betreuerteam in diesem Jahr den Lehrpreis der KIT-Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften.

 

Video-Kurzporträt: Fakultätslehrpreis für die HVÜ: http://www.gik.kit.edu/img/KIT_Jahresfeier_2017_Film_BGU-Lehrpreis.mp4 (Quelle: KIT)

 

Weitere Informationen zum Studiengang: www.geodaesie-und-geoinformatik.de

Details zum KIT-Zentrum Klima und Umwelt: http://www.klima-umwelt.kit.edu

 

 

Im Dialog mit der Gesellschaft entwickelt das KIT Lösungen für große Herausforderungen – von Klimawandel, Energiewende und nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen bis hin zu Künstlicher Intelligenz, technologischer Souveränität und demografischem Wandel. Als Die Universität in der Helmholtz-Gemeinschaft vereint das KIT wissenschaftliche Exzellenz vom Erkenntnisgewinn bis zur Anwendungsorientierung unter einem Dach – und ist damit in einer einzigartigen Position, diese Transformation voranzutreiben. Damit bietet das KIT als Exzellenzuniversität seinen mehr als 10 000 Mitarbeitenden sowie seinen 22 800 Studierenden herausragende Möglichkeiten, eine nachhaltige und resiliente Zukunft zu gestalten. KIT – Science for Impact.

le, 19.07.2017

 

Christian Könemann
Pressesprecher
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