Presseinformation 017/2016

Heinrich-Hertz-Gastprofessur geht an Hasso Plattner

SAP-Mitbegründer hält zwei öffentliche Vorträge am 15. und 16. Februar sowie ein Seminar am KIT
Professor Hasso Plattner: Unternehmer, Stifter und Mäzen. (Foto Credit: Berthold Steinhilber / laif)
Professor Hasso Plattner: Unternehmer, Stifter und Mäzen. (Foto Credit: Berthold Steinhilber / laif)

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Karlsruher Universitätsgesellschaft (KUG) verleihen die Heinrich-Hertz-Gastprofessur an den SAP-Mitbegründer Hasso Plattner. In zwei öffentlichen Vorträgen spricht der Unternehmer und Alumnus des KIT über die Architektur einer spaltenorientierten Hauptspeicher-Datenbank. Termine sind der 15. Februar 2016 um 18.30 Uhr sowie der 16. Februar 2016 um 17.30 Uhr, jeweils im Tulla-Hörsaal am KIT-Campus Süd (Geb. 11.40, Englerstraße 11, Karlsruhe). Außerdem hält Hasso Plattner ein Seminar für Studierende des KIT.

 

 

Professor Hasso Plattner, Mitbegründer und Aufsichtsratsvorsitzender von SAP, dem weltweit führenden Anbieter von Unternehmenssoftware, hatte bereits vor zehn Jahren die Idee für eine gemeinsame Datenbankarchitektur für Transaktionsverarbeitung und Analysesysteme. Nur drei Jahre später stellte er dann eine spaltenorientierte Hauptspeicher-Datenbank (columnar in-memory database) der breiten Öffentlickeit vor: Informationen werden nicht mehr von der Festplatte gelesen, sondern in einem großen Arbeitsspeicher vorgehalten. So verkürzen sich bei allen Abfragen die Antwortzeiten deutlich. Das spaltenorientierte Konzept, das auf einer vertikalen Partitionierung nach Spalten basiert, bietet darüber hinaus viele Vorteile: Bei Transaktionen beispielsweise werden nur die Felder herangezogen, die für die Verarbeitung tatsächlich gebraucht werden; dies reduziert die Menge der zu bewegenden Daten beträchtlich.

 

 

Inzwischen ist das Konzept der spaltenorientierten Hauptspeicher-Datenbank in Wissenschaft und Wirtschaft weit verbreitet und hat sich bewährt. Es führt zu deutlicher Vereinfachung von Datenmodellen, geringerer Transaktionskomplexität und einem Höchstmaß an Abfrageflexiblität, erhöht die Leistung und senkt die Kosten. Auf dieser Grundlage lässt sich nun die nächste Generation von Unternehmensanwendungen entwickeln, zum Beispiel für interaktive Vorstandssitzungen bei denen Unternehmenskennzahlen in Echtzeit abgerufen werden.

 

 

Zwei öffentiche Vorträge als Heinrich-Hertz-Gastprofessor

 

Im ersten Vortrag am KIT „Die Entwicklung und das Potenzial einer spaltenorientierten Datenbank im Hauptspeicher“  am 15. Februar stellt Professor Hasso Plattner die Architektur aus technischer Perspektive vor.

 

 

Im zweiten Vortrag „Die Nutzung einer spaltenorientierten Hauptspeicher-Datenbank für kaufmännische Systeme“ am 16. Februar erklärt er die Vorteile des Konzepts aus betriebswirtschaftlicher Sicht und berichtet, wie es die Entwicklung von Unternehmenssoftware verändert hat.

 

 

Mit der Heinrich-Hertz-Gastprofessur ehren die Karlsruher Universitätsgesellschaft (KUG) und das KIT herausragende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik für ihre Leistungen und Beiträge in Forschung und Gesellschaft. Die KUG, die sich als Förderverein für die universitären Belange des KIT einsetzt, stiftete die mit 7 500 Euro dotierte Gastprofessur 1987 – im 100. Jahr nach der Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch den Physiker Heinrich Hertz an der Universität Karlsruhe.

 

 

Zur Person


Hasso Plattner, geboren 1944 in Berlin, studierte Nachrichtentechnik an der Universität Karlsruhe. 1968 ging er als Programmentwickler zu IBM Deutschland nach Mannheim. 1972 verließ Hasso Plattner IBM und gründete gemeinsam mit Dietmar Hopp, Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector und Klaus Tschira das Softwareunternehmen SAP (Systems, Applications, Products in Data Processing). Heute ist SAP SE mit Sitz in Walldorf/Baden-Württemberg der weltweit führende Anbieter von Software und softwarebezogenen Services für Unternehmen.

 

 

1988 wurde Hasso Plattner beim Börsengang von SAP zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernannt. Von 1997 bis 2003 war er Vorstandsvorsitzender und CEO. Seit 2003 ist er Vorsitzender des Aufsichtsrats. Als Chief Software Advisor berät er SAP bei der mittel- und langfristigen technologischen Strategie; zudem steht er dem Technologieausschuss des Aufsichtsrats vor. Hasso Plattner gründete 1998 auch das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) an der Universität Potsdam. Neben der gemeinnützigen Hasso-Plattner-Stiftung für Softwaresystemtechnik, einzige Gesellschafterin des HPI, schuf Professor Hasso Plattner die ebenfalls gemeinnützige Hasso Plattner Förderstiftung, die sich für medizinische Forschung, humanitäre Projekte, Kultur und Denkmalschutz einsetzt.

 

 

1990 ernannte die Universität des Saarlandes Hasso Plattner zum Ehrendoktor; 1994 wurde er dort Honorarprofessor für Wirtschaftsinformatik. 1998 verlieh sie ihm die Würde eines Ehrensenators. Seit 2002 ist er Ehrendoktor, seit 2004 Honorarprofessor der Universität Potsdam. Hasso Plattner ist Mitglied im Kuratorium der Stanford University. Für sein Engagement in Wissenschaft und Wirtschaft erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. So nahm das „manager magazin“ ihn 1998 in seine „Hall of Fame“ auf. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verlieh ihm 2004 die Leibniz-Medaille. 2007 bekam er den Verdienstorden des Landes Brandenburg.

 

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 08.02.2016
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