Presseinformation 060/2013

Karlsruher Kooperationsmodell der Lehrerbildung

KIT und PH legen gemeinsames Konzept vor: Bachelor- und Masterstudiengänge mit unterschiedlichen Profilen – Qualifikation und Flexibilität

Verschiedene Studienwege mit unterschiedlichen Schwerpunkten, hohes Anforderungsniveau, bessere Karrieremöglichkeiten im Bildungsbereich und standortspezifische Zusammenarbeit – das sind die wesentlichen Inhalte des Karlsruher Kooperationsmodells der Lehrerbildung. Mit dem nun vorgelegten Kooperationsmodell möchten das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Pädagogische Hochschule (PH) Karlsruhe, ihre langjährige Zusammenarbeit in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ausbauen.

 

„Mit der Entwicklung dieses kooperativen Modells agieren das KIT und die PH vorausschauend und tragen so mit einem gemeinsamen Konzept zur aktuellen Debatte um die Lehrerbildung im Hinblick auf die künftigen Entwicklungen im Schulwesen bei“, sagt Professor Alexander Wanner, Chief Higher Education Officer (CHEO) des KIT. Das Kooperationsmodell der Lehrerbildung für die Sekundarstufe I und II soll zusätzlich zur bestehenden gymnasialen Ausbildung, die das KIT beibehalten will, aufgebaut werden. Die Gespräche zwischen KIT und PH zu dem Kooperationsmodell begannen bereits Anfang des Jahres 2012. „Wesentlicher Punkt ist, den Standortvorteil von Karlsruhe zu nutzen, dass hier alle Lehrerbildungsinstitutionen vor Ort vertreten sind“, erklärt die Rektorin der PH Karlsruhe, Dr. Christine Böckelmann.

 

Das Karlsruher Kooperationsmodell geht davon aus, dass die Umstellung der Lehrerbildung auf Bachelor- und Masterstudiengänge polyvalente Studienangebote ermöglicht, die zu bestimmten Zeitpunkten einen Wechsel zwischen Qualifizierungswegen für den Lehrerberuf, für andere Bildungsbereiche sowie fachspezifischen Qualifizierungswegen erlauben. Dadurch entstehen vielfältigere Laufbahnmöglichkeiten im Bildungsbereich.

 

Für die Lehrerbildung fordert das Modell verschiedene Studienwege mit unterschiedlich verteilten Schwerpunkten auf Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Bildungswissenschaft und Schulpraxis, um spezifische Kompetenzprofile von Lehrerinnen und Lehrern zu entwickeln und damit den Bedürfnissen der künftigen Gemeinschaftsschulen ebenso gerecht zu werden wie denen der weiterhin bestehenden Gymnasien. Dieses Modell unterstützt darüber hinaus die Entwicklung von multiprofessionellen Teams an Schulen. 

 

In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Expertenkommission soll der Zugang zum Lehrerberuf nach dem Karlsruher Kooperationsmodell über zwei verschiedene Bachelorstudiengänge möglich sein: einen von der PH angebotenen Bildungswissenschaftlichen Bachelor und einen vom KIT angebotenen Fachwissenschaftlichen Bachelor. Der Masterstudiengang für die Primarstufe wird an der PH absolviert. Anders als von der Expertenkommission vorgeschlagen, soll es im Masterstudium für die Sekundarstufe verschiedene Profile geben – stärker fachdidaktisch und bildungswissenschaftlich ausgerichtet für Gemeinschaftsschulen sowie Werkreal-, Real- und Hauptschulen und stärker fachwissenschaftlich ausgerichtet für G8-Gymnasien. Weiter ist u.a. ein Profil für bilingualen/multilingualen Unterricht als Fortführung des Europalehramts geplant. In allen Profilen sollen die gleichen hohen Anforderungen gelten, um eine exzellente Qualifikation zu gewährleisten.

 

Die beiden beteiligten Hochschulen verstehen ihr Kooperationsmodell als Denkanstoß in der laufenden Debatte zur Zukunft der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung in Baden-Württemberg. Das Modell ließe sich an der PH und am KIT hervorragend umsetzen. Die Einbindung weiterer Hochschulen in der Region wäre denkbar und wünschenswert.

 

Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe wurde in ihrer heutigen Form im Jahr 1962 gegründet. Mit rund 3700 Studierenden und 180 in der Wissenschaft tätigen Mitarbeitenden zeichnet die Hochschule ein hohes Niveau in Forschung und Lehre aus. Im Fokus stehen die Qualität von Bildungsprozessen, das Lehren und Lernen in den unterschiedlichen Themenfeldern und Kontexten sowie allgemeine Fragen des Kompetenzaufbaus. Die Hochschule kombiniert in besonderer Weise eine fundierte Grundbildung für Lehrerinnen und Lehrer verschiedener Schulstufen, Basisqualifikationen für Menschen, die in anderen Bildungsbereichen tätig sein möchten, sowie professionelle Weiterbildungs- und Dienstleistungsangebote mit Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau. Ein besonderes Profil ist das seit 1999 bestehende Europalehramt in den Zielsprachen Englisch und Französisch.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 13.05.2013
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