Presseinformation 091/2012

Landesforschungspreis für Peter Sanders

KIT-Informatiker erhält die Auszeichnung für seine Arbeit zu Routenplanern
Professor Peter Sanders erhält den Landesforschungspreis für das Jahr 2011  (Foto: Heidi Ofterdinger)
Professor Peter Sanders erhält den Landesforschungspreis für das Jahr 2011 (Foto: Heidi Ofterdinger)

Der Preis des Landes Baden-Württemberg für angewandte Forschung für das Jahr 2011 geht an Professor Peter Sanders vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das gab Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, heute bei einer Pressekonferenz in Stuttgart bekannt. Der Informatiker erhält die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Forschung zum Thema Routenberechnungen. Der Preis des Landes für Grundlagenforschung geht an den Sprachwissenschaftler Professor Peter Auer von der Universität Freiburg. Die Preisverleihung findet am 20. Juli in Freiburg statt.

Die hohe Praxisrelevanz und die vielfältigen algorithmischen Techniken machen für Professor Peter Sanders den Reiz seiner Forschung aus: „Dazu kommt das erstaunlich hohe Verbesserungspotenzial, das sich beispielsweise in millionenfach beschleunigten Berechnungen ausdrückt.“

Für Routenplaner hat Sanders ein Verfahren entwickelt, das es erlaubt, optimale Fahrtrouten extrem schnell zu berechnen. Die Techniken erlauben es, Millionen von Routenberechnungen pro Sekunde zu realisieren. Die wesentliche Idee dabei: „Die Hierarchie von Straßennetzwerken so auszunutzen, dass wir beweisbar optimale Routen erhalten, obwohl wir nur einen Bruchteil der Straßen anschauen“, sagt Sanders. So reichen Autobahnen, die oberste Stufe der Hierarchie, etwa für die Berechnung der Strecke Hamburg-München aus. Für einen Weg zwischen Vororten einer Stadt kann die unterste genügen. Neben der klassischen Routenplanung gehören auch Verkehrsimulationen, die energieeffiziente Logistik sowie die intelligente Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten zu den Anwendungsfeldern.

In seiner weiteren Forschung wird es Peter Sanders nun darum gehen, Verfahren zu entwickeln, die vom Modell fester Fahrzeiten pro Straßenabschnitt weggehen: Sie sollen es beispielsweise erlauben, auf die aktuelle Verkehrssituation – zum Beispiel Staus – zu reagieren oder öffentliche Verkehrsmittel in die Planung zu integrieren.

Anfang dieses Jahres zeichnete die  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Peter Sanders für seine Arbeit zum praxisorientierten Algorithmenentwurf (Algorithm Engineering) mit dem renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis aus. Für seine Forschung zum Thema Routenberechnungen erhielt er bereits dreimal den Google Research Award, zuletzt Anfang dieses Jahres gemeinsam mit Professorin Dorothea Wagner vom KIT und Professorin Hannah Bast von der Universität Freiburg für das Projekt „Next-Generation Route Planning“.

Zur Person
Peter Sanders forscht und lehrt seit 2004 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Nach Studium und Promotion an der damaligen Universität Karlsruhe habilitierte er sich im Jahr 2000 an der Universität des Saarlandes, von 1997 bis 2004 forschte er am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. Seit 2004 leitet Sanders einen Lehrstuhl für Theoretische Informatik am KIT. Er ist Autor von mehr als 130 Veröffentlichungen und Koautor in 100 Publikationen in 14 Ländern. 2012 erhielt Peter Sanders den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

 

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le, 05.06.2012
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