Das KIT-Archiv feiert seinen 25. Geburtstag. 1985 als Universitätsarchiv gegründet, ist es seit der Gründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Jahr 2009 auch für die Archivierung der Dokumente aus dem Großforschungsbereich des KIT zuständig. Heute stellt die Digitale Archivierung Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen zunehmend vor neue Herausforderungen. Das KIT-Archiv rückt daher dieses Thema in den Mittelpunkt seines Kolloquiums am Donnerstag, 9. Dezember am KIT. Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen.
Die Veranstaltung findet von 09:30 Uhr bis 15:30 Uhr im Seminarraum 1 des AudiMax (Gebäude 30.95, Straße am Forum 1, 1. OG) am KIT-Campus Süd statt.
Seit der Gründung 1985 war die Arbeit des damaligen Universitätsarchivs geprägt durch den Aufbau von Archivalienbeständen, Findmitteln und einer Infrastruktur für die Benutzung. „Jedoch sollen sich Jubiläen für die janusköpfig agierenden Archive, deren Arbeit in der Zusammenschau von Gewesenem und Kommendem besteht, nicht in der Rückschau erschöpfen“, plädiert Dr. Klaus Nippert, Leiter des KIT-Archivs. Auch gerade kleinere Einrichtungen, wie es die Archive von Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen durchweg seien, stelle der Umbruch in der Archivierung vor neue Herausforderungen, betont Nippert.
Digital entstandene Unterlagen erfordern andere Vorgehensweisen und Ressourcen für die Archivierung, als dies beim Umgang mit herkömmlichen Akten, Fotos, Tonbändern und Filmen der Fall ist. Ziel eines Archivs ist die Bildung einer glaubwürdigen und benutzbaren historischen Überlieferung. Indem digitale Unterlagen leicht und spurlos zu verändern sind, ergibt sich mit dieser Art von Archivgut eine neue Anforderung an das Archiv: Es ist notwendig, die Authentizität der verwahrten Unterlagen durch besondere organisatorische und technische Maßnahmen zu gewährleisten. Zudem erfordert der schnelle Wandel im Bereich der Medienformate und Progamme Vorkehrungen, mithilfe deren die Verständlichkeit und die wesentlichen Eigenschaften des Archivguts erhalten bleiben.
„Die daraus entstehenden Aufgaben können auch von großen Archiven in der Regel nicht alleine erfüllt werden. Es bedarf der Zusammenarbeit mit Stellen, die Daten sicher speichern, und der Beratung durch Experten, die beim Umgang mit obsolet gewordenen Datenformaten und Programmen helfen“, so Nippert. Archive von Institutionen der Forschung und Lehre haben dabei nicht allein die gesetzliche Aufgabe der Archivierung digitaler Verwaltungsunterlagen, sie müssen auch mit digitalen Einzelstücken und unstrukturierten Datenaggregationen umgehen, die etwa mit Nachlassbeständen übernommen werden. Eine eigene Materialform sind primäre Forschungsdaten. Diese finden in jüngster Zeit besonderes Interesse nicht nur wegen der gestiegenen Anforderungen an die Überprüfbarkeit von Forschungsergebnissen, sondern auch wegen ihres Nachnutzungswerts, wie dies zum Beispiel bei Klimadaten und Dokumentationen bedrohten Kulturguts der Fall ist.
Programm
9:30 Dr. Alexander Kurz / KIT-Präsidium
Grußwort
9:45 Dr. Klaus Nippert, Leiter des KIT-Archivs
Rück- und Ausblick auf die Arbeit des KIT-Archivs
10:15 Dr. Christian Keitel / Landesarchiv Baden-Württemberg
Gesammelte Fragen und einige Antworten. Anmerkungen zur digitalen Archivierung in Hochschularchiven
anschließend Diskussion
11:30 Kaffeepause
12:00 Dr. Stefan Winkler-Nees / Deutsche Forschungsgemeinschaft
Forschungsdaten: Sichern – Archivieren – Bereitstellen
anschließend Diskussion
13:15 Pause mit Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen
14:15 Dr. Robert Hauser / Karlsruher Institut für Technologie; Jürgen Enge / Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Was kann das Kompetenzzentrum für kulturelle Überlieferung – digital Karlsruhe leisten? Eine Einführung zur Erhaltung und Überlieferung komplexer digitaler Objekte zweiter Ordnung
anschließend Diskussion; Ende etwa um 15:30 Uhr.
Im Dialog mit der Gesellschaft entwickelt das KIT Lösungen für große Herausforderungen – von Klimawandel, Energiewende und nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen bis hin zu Künstlicher Intelligenz, technologischer Souveränität und demografischem Wandel. Als Die Universität in der Helmholtz-Gemeinschaft vereint das KIT wissenschaftliche Exzellenz vom Erkenntnisgewinn bis zur Anwendungsorientierung unter einem Dach – und ist damit in einer einzigartigen Position, diese Transformation voranzutreiben. Damit bietet das KIT als Exzellenzuniversität seinen mehr als 10 000 Mitarbeitenden sowie seinen 22 800 Studierenden herausragende Möglichkeiten, eine nachhaltige und resiliente Zukunft zu gestalten. KIT – Science for Impact.
