Dunkle Materie: Neues Experiment soll Durchbruch bringen

Weltweit führende Kollaborationen schließen sich bei Tagung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zum XLZD-Konsortium zusammen, um künftigen Detektor zu planen und zu bauen
Gruppenfoto der Konsortiumsmitglieder
Etwa 100 Forschende trafen sich Ende Juni am KIT, um das XLZD-Konsortium zu gründen, das die Suche nach Dunkler Materie vorantreiben soll. (Foto: Joachim Wolf, KIT)

Dunkle Materie ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Kosmos: Nur mit ihrer Hilfe können zahlreiche astrophysikalische und kosmologische Beobachtungen erklärt werden, ihre Natur ist indes völlig unbekannt. Hochempfindliche Experimente, die neuartige Teilchen der Dunklen Materie nachweisen sollen, konnten bislang noch keinen direkten Nachweis erbringen. Ein Folgeexperiment auf der Basis der bisher erfolgreichen Flüssig-Xenon-Technologie soll noch in diesem Jahrzehnt mit den Messungen beginnen und die Nachweisempfindlichkeit deutlich erweitern.

„Dunkle Materie ist die vorherrschende Materieform in unserem Universum“, erklärt Kathrin Valerius, Leiterin der Abteilung Niedrigenergie-Universum am Institut für Astroteilchenphysik des KIT. „Von dem neuen Experiment erwarten wir einen Durchbruch bei der Lösung des kosmischen Rätsels, woraus sie zusammengesetzt ist.“
Um dieses Projekt auf den Weg zu bringen, trafen sich Ende Juni etwa 100 Forschende der derzeit führenden Experimente zu Dunkler Materie am KIT und gründeten das internationale Konsortium „XLZD“. Mitglieder der XENON-, LUX-ZEPLIN- und DARWIN-Kollaborationen hatten zuvor bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet und ein wissenschaftliches White Paper mit über 600 Autorinnen und Autoren veröffentlicht.

jh, 21.07.2022