Materialwissenschaften: Digitalisierte Forschungsdaten nutzbar machen

Neue Dateninfrastruktur soll einmal erfasste Materialdaten leichter auffindbar, zugänglich und wiederverwendbar machen
Forschungshochleistungsrechner ForHLR am KIT Andreas Drollinger, KIT
Bei der Materialentwicklung entstehen große Datenmengen, die in Supercomputern wie dem Forschungshochleistungsrechner ForHLR am KIT verarbeitet werden. Diese Daten besser nutzbar zu machen hat sich das NFDI-Konsortium FAIRmat zur Aufgabe gemacht.

Für die Materialwissenschaften sind die Digitalisierung von Forschungsdaten und deren allgemeine Nutzung enorme Herausforderungen. Nur mit gut strukturierten Datenrepositorien lassen sich aus der Vielzahl von  Daten neue Materialien vorhersagen und leichter herstellen. Wie ein solcher über die Nationale Forschungsdateninfrastruktur organisierter (NFDI) Zugang aussehen kann, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in einer Kollaboration mit weiteren deutschen Universitäten und der Max-Planck-Gesellschaft in einem Perspektivartikel in der Zeitschrift Nature beschrieben.

„Für zukünftige Materialentwicklungen ist es essenziell, erhobene Daten aus der Forschung systematisch zu erschließen, nachhaltig zu sichern und zugänglich zu machen, sodass sie etwa durch Methoden der Künstlichen Intelligenz nutzbar werden“, erläutert Oliver Kraft, Vizepräsident des KIT für Forschung, der den zentralen Beitrag des KIT, an dem die NFDI-Geschäftsstelle angesiedelt ist und dessen Forschende in zahlreichen NFDI-Konsortien aktiv sind, hervorhebt.

Das NFDI-Konsortium FAIRmat wendet im Bereich der Materialforschung die FAIR-Prinzipien – Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (verknüpfbar mit anderen Daten) und Reusable (wiederverwendbar) – an, die Voraussetzung für nachhaltig nutzbare Forschungsdaten sind. Damit lassen sich Forschungsdaten aus experimentellen Studien und Computersimulationen archivieren und bereitstellen. „In der Energie-, Umwelt- und Mobilitätsforschung werden viele neuartige Materialien entwickelt. Die schon vorhandenen Datenmengen stellen dafür einen wertvollen, bislang kaum genutzten Rohstoff dar“, sagt Christof Wöll, einer der Co-Autoren der Studie und Leiter des Instituts für Funktionelle Grenzflächen am KIT.

sfo, 05.05.202