Corona-Pandemie: Anreize steigern Impfbereitschaft

Studie des KIT und der University of California zeigt, dass die Impfbereitschaft beispielsweise durch das Angebot eines festen Termins deutlich steigt
Ärztin, die einen Patienten impft
Positive Anreize, wie das Angebot eines festen Impftermins oder ein Geldbetrag, erhöhen die Bereitschaft, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. (Foto: Markus Breig, KIT)

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, spielen Tests und Impfungen eine entscheidende Rolle. Was die Impfbereitschaft positiv beeinflussen könnte, haben Wissenschaftlerinnen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der University of California San Diego in den USA in einem Online-Experiment untersucht. Von Dezember 2020 bis Februar 2021 nahmen daran insgesamt 1 544 Personen teil.

Ohne positive Anreize lag die Impfbereitschaft der Probandinnen und Probanden bei knapp 70 Prozent. „Das könnte wegen der Mutationen für die Herdenimmunität zu wenig sein“, sagt Nora Szech vom Institut für Volkswirtschaftslehre des KIT. „Als wir ihnen einen festen Termin anboten, ohne dass die Personen selbst aktiv werden mussten und ohne Verpflichtung, den Termin wahrzunehmen, stieg die Bereitschaft um etwa sechs Prozent.“

Bei einer zusätzlichen finanziellen Belohnung von bis zu 500 Dollar erhöhte sich die Impfbereitschaft auf knapp 90 Prozent. Wurde ein zu geringer Betrag angeboten, etwa in Höhe von 20 Dollar, war die Impfbereitschaft niedriger als ganz ohne zusätzlichen Anreiz. Die Gegenleistung für eine Impfung, die auch sozial von hohem Wert sei, könne dann als unverhältnismäßig gering empfunden werden, so Szech. „Unsere Studie zeigt, dass Impftermine für jeden einzelnen ohne großen Aufwand angeboten werden sollten. Damit lassen sich auch bildungsferne und ältere Menschen gut erreichen, die besonders gefährdet sind. Auch Kompensationen bereits ab 100 Dollar zeigen viel Potenzial.“

swi, 14.05.2021