Was Perowskit-Solarzellen so effizient macht

Forscher des KIT gewinnen neue Einblicke in opto-elektronische Eigenschaften – „Featured Article“ in Applied Physics Letters
Perowskit-Solarzellen wandeln einen hohen Anteil des einfallenden Lichts direkt in nutzbaren Strom um. (Abbildung: Fabian Ruf/Scilight)
Perowskit-Solarzellen wandeln einen hohen Anteil des einfallenden Lichts direkt in nutzbaren Strom um. (Abbildung: Fabian Ruf/Scilight)

Solarzellen mit Wirkungsgraden über 20 Prozent bei kostengünstiger Herstellung – Perowskite machen es möglich. Nun haben Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) grundlegende Einblicke in die Funktion von Perowskit-Solarzellen gewonnen. Sie zeigten, dass bei der Absorption von Licht gebundene Elektron-Loch-Paare entstehen können. Diese lassen sich jedoch leicht genug trennen, sodass Strom fließen kann. Außerdem verstärken sie die Absorption. Über ihre Arbeit berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift Applied Physics Letters. (DOI: 10.1063/1.5017943)

 

Perowskite gehören zu den vielversprechendsten Materialien für Solarzellen: Mit ihnen lassen sich hoher Wirkungsgrad und kostengünstige Herstellung vereinbaren. Das Interesse der Photovoltaik-Forschung fokussiert sich auf Halid-Perowskite, die sowohl organische als auch anorganische Verbindungen enthalten und daher als hybride Halbleiter gelten. „Diese Perowskite haben in weniger als einem Jahrzehnt eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Inzwischen wandeln sie in Solarzellen über 20 Prozent des einfallenden Lichts direkt in nutzbaren Strom um“, berichtet der Photovoltaik-Experte Dr. Michael Hetterich vom KIT, der die gemeinsamen Aktivitäten des KIT mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) koordiniert. Das enorme Potenzial der Perowskite zeigt sich auch in Tandem-Solarzellen, die eine semitransparente obere Perowskit-Zelle mit einer unteren Zelle aus Silizium oder Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) kombinieren. Dadurch lässt sich das Spektrum des Sonnenlichts optimal ausnutzen.

 

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or, 04.04.2018