Lothar-Späth-Award 2025 für klimafreundliches Betonrecycling

Start-up des KIT „Rement“ belegt zweiten Platz mit innovativer Technologie, um Bauabfälle zur erneuten Verwendung in Beton aufzubereiten
Günther Oettinger und Robert Schleinhege bei der Preisverleihung des Lothar-Späth-Awards Herrenknecht/Dimitri Dell
Robert Schleinhege (rechts) mit der silbernen Auszeichnung für die Rement GmbH, überreicht von Laudator Günther Oettinger.

Die Herstellung von Beton ist für sechs bis neun Prozent der weltweiten vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Der verantwortliche Umgang mit dem Baustoff stellt daher einen wichtigen Baustein für den Klimaschutz dar. Genau hier setzt das Start-up „Rement“ an, eine Ausgründung aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), mit seiner Technologie – diese führt Abbruchbeton chemisch in hochwertige Rohstoffe zurück und bindet dabei dauerhaft CO₂ im Material. Für diesen Ansatz erhielt das Team den zweiten Platz beim Lothar-Späth-Award 2025 und ein Preisgeld in Höhe von 30 000 Euro.

„Die Auszeichnung zeigt, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in marktfähige Lösungen überführt werden können, die unmittelbar zur Klimaneutralität im Bausektor beitragen“, sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT. „Das Team verbindet wissenschaftliche Exzellenz mit unternehmerischem Mut – eine Kombination, die wir am KIT besonders fördern.“

Nachhaltiger durch CO2-negatives Verfahren

Die Rement-Technologie bereitet Bau- und Abbruchabfälle nach der mechanischen Zerkleinerung unter Einsatz von CO2 auf, um wertvolle Bestandteile wie Mineralien und Zuschlagstoffe für die Wiederverwendung in Beton zurückzugewinnen. Da das CO2 im Betonbestandteil Calciumcarbonat dauerhaft gebunden bleibt, ist das Verfahren insgesamt CO2-negativ. Im Labormaßstab hat sich das Verfahren bewährt, eine Pilotanlage befindet sich derzeit in der Inbetriebnahme.

Über den Lothar-Späth-Award

Der im Jahr 2018 erstmals zu Ehren von Professor Lothar Späth verliehene Preis zeichnet innovative Wirtschaftsunternehmen in Baden-Württemberg und Thüringen sowie kooperative Innovationspartnerschaften mit wissenschaftlichen Einrichtungen aus und wird alle zwei Jahre verliehen.

swi/mhe, 10.12.2025