Daliranit: Seltenes Mineral ist nach KIT-Forscherin benannt
Vor fast einem Vierteljahrhundert stieß die Mineralogin Dr. Farahnaz Daliran vom Institut für Angewandte Geowissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) während eines Projekts zur Goldvererzung im Nordwesten des Iran auf ein bislang unbekanntes orangefarbenes Mineral. Nach eingehender Analyse erwies es sich als neue Schwefelverbindung. Die Internationale Mineralogische Vereinigung bestätigte den Fund und benannte das Mineral zu Ehren der Forscherin Daliranit.
Sulfosalz mit halbleitenden Eigenschaften
Das seltene Sulfosalz mit der chemischen Formel PbHgAs₂O₅ bildet sich bei Temperaturen unter 150 Grad Celsius. Es tritt als äußerst dünne, etwa zwei Mikrometer feine, rot-orangefarbene, biegsame Faser auf und findet sich in Vergesellschaftung mit anderen niedrigtemperierten Mineralen wie Arsensulfiden und auf Quarzkristallen.
Seine auffällige Farbe macht Daliranit zu einem echten Blickfang – eine Verwendungsmöglichkeit wurde bislang nicht untersucht. „Als Sulfosalz zeigt Daliranit halbleitende Eigenschaften, die theoretisch interessant sein könnten, beispielsweise für Solarzellen“, sagt Daliran. „Wegen seiner geringen Stabilität, der weichen Konsistenz und der toxischen Bestandteile ist eine technische Nutzung jedoch eher unwahrscheinlich.“
Im Rahmen der Sonderausstellung „Ans Licht gebracht“ im Naturkundemuseum Karlsruhe ist das seltene Stück nun erstmals öffentlich zu sehen.
mhe, 19.11.2025
