Neues Transmissionselektronenmikroskop am KIT eröffnet atomare Einblicke

Materialforschung am KIT erhält mit dem Iliad Spectra Ultra Raster-Transmissionselektronenmikroskop (S)TEM entscheidenden Schub – Einsatz in zahlreichen Forschungsprojekten geplant
Transmissionselektronenmikroskop am Laboratorium für Elektronenmikroskopie des KIT. Amadeus Bramsiepe, KIT
Das neue analytische Hochauflösungs-Elektronenmikroskop am KIT ermöglicht atomare Einblicke in Materialien und ist ein wichtiger Baustein für die Materialwissenschaften.

Mit dem neuen analytischen Hochauflösungs-Elektronenmikroskop Iliad Spectra Ultra (S)TEM erweitert das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) seine Möglichkeiten in der Materialforschung. Als wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der materialwissenschaftlichen Spitzenforschung am KIT steht es allen Forschenden am KIT und darüber hinaus zur Verfügung. Das Gerät wurde am 5. September 2025 bei einem feierlichen internationalen Symposium zur Elektronenmikroskopie am KIT offiziell eingeweiht. 

Neue Möglichkeiten für präzise Analysen

Das neue Mikroskop ermöglicht die Untersuchung mikro- und nanostruktureller Prozesse. Besonders im Fokus stehen Defekte wie Versetzungen, Poren oder Fremdatome, die das Verhalten von Materialien beeinflussen. „Mit dem neuen Gerät erschließen wir uns einzigartige Einblicke in die Welt der Atome. Wir werden grundlegende Mechanismen in Materialien sichtbar machen können und so völlig neue Forschungsfragen angehen“, sagt Tenure-Track Professorin Yolita M. Eggeler, Leiterin des Laboratoriums für Elektronenmikroskopie (LEM) am KIT.

Das Mikroskop der Firma ThermoFischer Scientific erlaubt nicht nur Bildgebung mit atomarer Auflösung, sondern auch präzise analytische Untersuchungen zur chemischen Zusammensetzung und elektronischen Struktur verschiedenster Materialien, einschließlich strahlensensitiver Proben. Darüber hinaus ermöglicht das Gerät in-situ-Experimente, bei denen Forschende Materialprozesse beispielsweise bei hohen Temperaturen in Gasatmosphäre oder unter äußeren mechanischen Belastungen direkt beobachten können. 

Die Nutzung erfolgt über den Elektronenmikroskopie-Service des LEM und ist auch über die Karlsruhe Nano Micro Facility (KNMFi) möglich. Das Mikroskop spielt außerdem eine Schlüsselrolle in mehreren Forschungsprojekten, darunter dem Exzellenzcluster „3D Matter Made to Order“, dem Graduiertenkolleg und Sonderforschungsbereichen.

jho, 23.09.2025