Wie sich der Klimawandel auf Alpinsport auswirkt
Wärmere Winter, weniger Schnee, schmelzende Gletscher: Die Alpenregion ist stark vom Klimawandel betroffen. Das wirkt sich auch auf den Tourismus aus. Über 20 Klimaforschende, unter anderem vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), zeigen in einem Positionspapier auf, wie sich der Winter- und Bergsport verändern werden.
„Die mittlere Erwärmung seit vorindustrieller Zeit beträgt in Deutschland bereits plus 2,5, in Österreich plus 3,1 und in der Schweiz plus 2,9 Grad Celsius. Das führt vor allem in der Alpenregion dazu, dass die Dauer der natürlichen Schneedecke immer weiter abnimmt“, erklärt Professor Harald Kunstmann vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT. „Das bedeutet, der Schneesport muss in immer höhere Lagen ausweichen.“ Auch das Zeitfenster für technische Schneeerzeugung verkürze sich, bei steigendem Wasser- und Energiebedarf. Dies führe zu Unsicherheiten, wie gut eine für den Schneesport nutzbare Schneedecke in der Hauptsaison erhalten werden kann.
Für den Sommertourismus werden die kühleren, höhergelegenen Refugien immer bedeutsamer, so der Bericht. Denn die Hitzebelastung in tiefen Lagen steigt. „Zugleich werden aber insbesondere in mittleren und höheren Lagen des Alpenraums sowie in den Mittelgebirgen die Temperaturen im Frühling und Herbst immer milder. Das ermöglicht eine zeitlich frühere Aufnahme und spätere Beendigung der bergsportlichen Nutzung und Outdoor-Aktivitäten“, schließen die Autorinnen und Autoren ihre Analyse. Die Branche müsse dringend langfristig die Anpassung and die Folgen des Klimawandels planen und gleichzeitig ihre Verantwortung bei der Minderung der Treibhausgasemissionen wahrnehmen.
swi, 18.06.2025